Viel Neues gab es auf der Pressekonferenz von Le Mans nicht wirklich zu berichten. Die Fiat Yamaha-Fahrer Jorge Lorenzo und Valentino Rossi, der Honda-Werkspilot Dani Pedrosa und der LCR-Honda Lokalheld Randy de Puniet sprachen hauptsächlich über die letzten Testfahrten in Jerez und wie launisch das Wetter in Frankreich sein kann. Lorenzo gab noch einen kleinen Ausblick auf die bevorstehenden sieben Rennen in den nächsten reichlichen zwei Monaten.

"So viele Rennen in so einer kurzen Zeit sind physisch sehr hart, denn du bist immer auf dem Motorrad und du hast keine Zeit zum Ausruhen. Aber für die Fahrer ist es das Beste was es gibt, denn fast jedes Wochenende Rennen zu fahren, das ist es, wofür wir leben", schilderte Lorenzo die bevorstehenden Wochen. Doch zunächst steht einmal Le Mans an. Und darauf freut sich der Spanier. "Das ist eine Strecke, die ich sehr mag und die Vorhersagen sagen auch, dass es dieses Wochenende nicht regnen wird. Darum bin ich glücklich, auf dieser wundervollen Strecke zu sein und das schöne Wetter genießen zu können."

Mut schöpft Lorenzo vor allem aus den Testfahrten von nach dem letzten GP in Jerez, als er sich besonders auf seine Schwachpunkte aus den ersten beiden Saisonrennen konzentriert hat. "Wir haben ein paar Elektronik-Teile getestet und auch unsere ersten Runden verbessert, aber hauptsächlich haben wir ein paar Starts geübt. Ich musst in den Rennen in dieser Saison so hart Druck machen, um das Verlorene vom Start wieder gutzumachen. Darum waren das und die ersten paar Runden das, was wir zu verbessern hatten."

Rossis Schulter noch nicht bei 100 Prozent

Teamkollege Valentino Rossi ließ in der Pressekonferenz durchsickern, dass seine Schulterverletzung noch immer nicht ganz korrekt ausgeheilt sei. "Sie fühlt sich aber besser an", gab der Italiener zu Protokoll. "Mit Sicherheit ist sie noch nicht wieder bei 100 Prozent, aber sie ist definitiv besser, als sie in Jerez war."

Der französischen Strecke sieht Rossi mit gemischten Gefühlen entgegen. "In Le Mans hatte ich viele verschiedene Ergebnisse", sinnierte der Weltmeister. "Manche Rennen waren toll mit großen Siegen, andere Male hatte ich Pech und auch sehr schlechte Ergebnisse waren schon der Fall. Letztes Jahr hatte ich hier das schlechteste Wochenende der Saison und wurde im Rennen Letzter. Das war vielleicht ein schlechtes Gefühl!"

Rossi weiß aber, dass die Strecke von Le Mans ganz besondere Anforderungen an Mensch und Maschine stellt. "Es ist immer etwas verzwickt hier, denn du brauchst ein komisches Setup für Stabilität beim Bremsen", machte der 31-jährige klar. "Beim Beschleunigen aus der Haarnadel hast du auch immer ein Problem mit Wheelies, aber zur gleichen Zeit brauchst du für den letzten Teil ein extrem schnelles Motorrad und eine gute Agilität."

Pedrosa und de Puniet

De Puniets Honda machte erst noch einen Ausflug., Foto: LCR Honda
De Puniets Honda machte erst noch einen Ausflug., Foto: LCR Honda

Auch Honda-Werkspilot Dani Pedrosa sieht das ähnlich. "Auf der einen Seite ist die Strecke sehr schnell, aber auf der anderen ist sie sehr schwer, denn du musst oft hart bremsen und es gibt viele Überholmöglichkeiten", stimmte der 24-jährige ein. "Hier ist der Rennsport immer sehr gut. In den letzten Jahren hatten wir viele Dinge, auf die wir uns einstellen mussten, denn wir mussten das Motorrad mehrfach an die unterschiedlichen Witterungsbedingungen anpassen. Das hat Spaß gemacht."

Lokalheld ist ganz klar Randy de Puniet. Der Franzose hat schon in der letzten Saison immense Schritte nach vorn gemacht und ist definitiv ein Anwärter auf Top Five-Platzierungen. Wie bei allen Fahrern fühlt auch de Puniet die Besonderheit des Heimrennens. "Dieser Ort ist für mich ziemlich schwer. Die letzten fünf Mal, die ich hier auf einem MotoGP-Motorrad fuhr, waren ein Desaster, auch wenn meine Ergebnisse zuvor in der 250cc gut waren", so der LCR Honda-Privatier. "Dieses Jahr will ich an der Spitze sein und wenn ich am Sonntag hinter diesen vier Fahrern [Lorenzo, Rossi, Pedrosa, Stoner] ins Ziel kommen könnte, dann wäre das perfekt."