Nachdem es eigentlich schon lange als sicher galt, hat nun Suzuki auch offiziell die Wildcard-Teilnahmen von Ben Spies bei den MotoGP-Rennen in Indianapolis und Laguna Seca bestätigt. Auch beim Reifentest in Indy am 1. und 2. Juli wird der AMA Superbike -Champion mit von der Partie sein. Für Spies ergeben sich dadurch gleich mehrere Möglichkeiten, Werbung in eigener Sache zu machen, denn er hat in der Vergangenheit kein Geheimnis daraus gemacht, dass er 2009 gerne in der MotoGP anheuern würde.

Suzuki Team Manager Paul Denning sagte bezüglich der Wildcard-Auftritte gegenüber den Motorcycle News: "Mir Oonishi, der Chef der Suzuki-Rennabteilung, hat bestätigt, dass Ben den Reifentest in Indy Anfang Juli und dann die Rennen in Laguna Seca und Indy fahren wird. Wir freuen uns sehr, dass so ein aufregendes Talent in den beiden Rennen eine unserer Maschinen fahren wird und es interessiert uns sehr, was für eine Leistung er bringt - nicht bei den Ergebnissen, sondern was sein Potential in den Rennen betrifft."

Was die Aussichten für ein Vollzeit-Engagement in der MotoGP betrifft, so wollte Denning keinen Druck auf Spies aufbauen, sondern meinte, dass es bei den beiden Rennen viel mehr darum gehe, einem jungen und sehr talentierten Fahrer mit der richtigen Arbeitseinstellung die Chance zu geben, dass er zeigt, was er kann. "Ich denke nicht, dass die Ergebnisse wirklich relevant sein werden, aber wir rechnen damit, dass er gut und stark sein wird", meinte der Team Manager.

Einen ersten Eindruck konnten Denning und die Suzuki-Mannschaft vergangenen November von Spies gewinnen, als er bei den Tests direkt nach Saisonende einige Runden fuhr. Wegen der guten Vorstellung, die der Texaner damals bot, rechnet Denning doch mit einigem. "Er ist ein guter Typ und hat eine harte Arbeitseinstellung für den Rennsport und ich denke, er hat in den vergangenen Jahren sein Niveau stark erhöht, wenn es darum ging, zu verstehen, was er von der Maschine braucht und sich nicht nur auf sein Talent zu verlassen", erklärte er. Besonders beeindruckt hatte ihn Spies mit seiner Fähigkeit, sich anzupassen. So habe er Vorschläge für Fahrstil und Maschine sofort umgesetzt und das ohne Probleme.

"Er hat recht schnell verstanden, was er brauchte, um das Beste aus der Maschine zu holen und das war angesichts seiner geringen Erfahrung beeindruckend", meinte Denning. Alleine schon deswegen könnte Spies für einige MotoGP-Teams interessant sein. Das weiß auch Denning, der hofft, dass man den Texaner weiter bei der Marke halten kann, nachdem er seine ganze professionelle Laufbahn dort war. Suzuki müsse probieren, ihn zu halten, betonte er. "Ungeachtet dessen, ob wir eine dritte Maschine haben, es muss bei Suzuki Platz geben, um darüber nachzudenken, Ben auf eine GP-Maschine zu setzen - ob Werksteam oder dritte Maschine." Noch konnte Denning allerdings nicht sagen, was Suzuki machen wird. Er wusste nur, dass auf einer Liste der Fahrer, die es in Betracht zu ziehen gilt, auch Spies stehen wird.