Eigentlich wird die Strecke in Estoril für Andrea Dovizioso auf der MotoGP-Honda Neuland. Dennoch fährt er mit einer positiven Einstellung nach Portugal, da es ihm dort in den kleineren Klassen meist gut erging. "Es sollte natürlich ein Vorteil sein, wenn man weiß, wo man auf der Strecke das Vorderrad hintun muss und den Kurs einfach genießt", sagt der Italiener.

Die Strecke selbst stellt seine Maschine aber auch vor Herausforderungen. So rechnet Dovizioso damit, dass die lange Gerade seiner Honda nicht unbedingt liegen wird. "Die engen und langsamen Kurven könnten dafür von Vorteil sein. So oder so, ich will etwas Besseres als in Jerez. Ich will eine Bestätigung dessen, was ich bei den ersten beiden Rennen gelernt habe und ich will mit den Besten kämpfen", meint er. Die Zeit seit seinem Aufenthalt in Jerez hat Dovizioso mit ein wenig Entspannung in seiner Wahlheimat London verbracht. "Ich war mit Freunden unterwegs und habe an meinem Fitnessprogramm gearbeitet, da ich leider keine Möglichkeit hatte, Motocross zu fahren - so halte ich mich normalerweise fit." Bevor es nach Portugal geht, wird er noch ein paar Tage nach Italien fahren, wo er seine Familie besucht.

Bei Team Direktor Gianluca Montiron herrscht die Hoffnung, dass Dovizioso nach der Auszeit in Estoril gleich von Beginn an vorne mithalten kann. Denn er hat bei den ersten Rennen gesehen, dass die Fahrer bereits in der ersten Session einen guten Kompromiss zwischen Chassis, Reifen und Kraftentwicklung finden mussten, um vorne dran zu sein. "Das muss alles geschafft werden, damit man im Rennen die maximale Leistung erreichen kann. In Jerez musste Andrea ein Comeback von hinten schaffen und seine Maschine voll ausreizen. Dabei hat er alles von seinem technischen Paket abverlangt", erzählt Montiron. Deswegen würde er einen guten Start in die Trainings in Portugal auch als gutes Zeichen für das Rennen ansehen.

Team Manager Cirano Mularoni hat sich im Vorfeld des Rennens schon ausgiebig mit der Strecke beschäftigt und ihre Charakteristika analysiert. "Es ist eine schwere Rennstrecke, aber mit vielen interessanten Charakteristika: harte Bremszonen, einige langsame Teile und die sehr langsame und schwierige Schikane, die bergauf geht. Es ist aber nicht nur ein langsamer Kurs, da es auch die lange Rechtskurve gibt, die viel Last auf die Reifen ausübt und auf eine kurze Gerade führt; die ist nicht länger als ein halber Kilometer", erklärt er. Bei Dovizioso will Mularoni währenddessen genügend Motivation erkannt haben, um das Rennen in Jerez auszumerzen. "Das hat ihn nicht besonders happy gemacht", meint er.