Als einen ereignisreichen Tag musste Colin Edwards den Samstag in Jerez beschreiben. Einmal war er im Kies, einmal stürzte er beinahe und letztendlich schaffte er es trotzdem noch in Reihe eins. "Nach all dem musste ich alleine schon für das Team in die erste Reihe. Meine Jungs bei Tech 3 und bei Yamaha waren großartig und sie leisten tolle Arbeit", sagte der Amerikaner. Seine Situation, als er beinahe von der Strecke rutschte, erklärte er so, dass er zunächst mit altem Hinterreifen und neuem Vorderreifen ein nicht so gutes Gefühl hatte. Deswegen machte er einen neuen Hinterreifen drauf und wurde etwas übermütig.

"Ich begann zu pushen und kam etwas zu heiß in die Kurve. Sie [die Maschine] rutschte weg, kam wieder, rutschte wieder und ich dachte, ich läge unten. Ich habe versucht, meinen Ellenbogen reinzubohren, aber sie rutschte weiter, also habe ich meinen Arm gehoben und sie auf dem Lenker nach oben gezogen. Irgendwie kam sie wieder. Das Publikum hat es so oder so geliebt", erinnerte er sich. Das erste Mal war ihm das übrigens nicht passiert. Wie er meinte, war es aber das erste Mal, dass es gefilmt wurde. Seine Ausfahrt in den Kies fand er weniger lustig. Vor sich sah er Jorge Lorenzo und wollte ihm mit 15 Runden alten Reifen hinterher fahren. "Ich kam ans Ende der Gegengeraden und sobald ich auf die Bremse wollte, wusste ich, dass ich in den Kies kommen würde. Ich dachte, das wäre zehn Meter zu tief und schon war ich im Kies."

Weniger spannende Geschichten hatte James Toseland zu erzählen, der mit Startplatz acht nicht besonders glücklich war, aber auch weiter mit seiner Bronchitis kämpfen musste. "Ich suche nicht nach Entschuldigungen, aber ich fühle mich wirklich nicht gut. Nur drei Zehntel von der ersten Reihe weg zu sein und auf acht zu landen, ist frustrierend. Ich verliere alleine schone wegen der Art, wie ich mich fühle, drei Zehntel. Wenn man sich so fertig fühlt, dann wirkt sich das aus und man kann recht leicht auf acht zurückfallen, weil es so eng ist", erzählte der Brite. Immerhin konnte er sagen, dass er sich bereits besser fühlte als am Freitag und hoffte darauf, dass es bis zum Rennen noch einmal besser wird. "Ich habe aber in meinem Leben auch noch nie so viel Medizin genommen", gab er zu.

Trotz der Medizin rechnete er mit einem harten Sonntag, war seiner Crew aber sehr dankbar dafür, dass die Maschine so gut läuft. "Es tut mir leid für das Team, da ich mich nicht unbedingt perfekt fühle. Es ist aber eng. Jorge hat einen unglaublichen Job gemacht, aber von Platz zwei bis 13 ist die Lücke weniger als eine Sekunde. Ich denke, ich habe das in keiner der Klassen, in denen ich gefahren bin, so knapp erlebt. Es ist unglaublich umkämpft", meinte Toseland. Da das Setup seiner Meinung nach bereits passt, wollte er noch etwas über der Reifenwahl brüten. "Wir wollen den haltbarsten haben, denn die Temperatur ist viel höher als bei den Tests. Sie ist ungewöhnlich hoch für diese Jahreszeit und ich denke, wir bräuchten etwas Stärkeres. Da geht es aber allen gleich", sagte er und fügte noch an, dass Edwards gezeigt hatte, was im Paket drin steckt.