Ganz ruhig will Alex de Angelis das Wochenende in Jerez angehen. Normale Vorbereitung im Training und das Vertrauen darauf, dass er sich auf die gesammelten Informationen des IRTA-Tests vor Saisonbeginn verlassen kann. Deswegen will er auch schon wissen, wie sich Reifen und Maschine verhalten werden. "Ich bin mir sicher, wir werden so gut arbeiten können wie in Katar", meint er. Die Strecke in Südspanien mag er sowieso und hat auch den Sturz beim Saisonauftakt hinter sich gelassen. "Das war sicher enttäuschend, aber es wäre viel schlimmer gewesen, wenn wir nicht gezeigt hätten, dass wir schnell sein können. In Katar war ich beim Test und am Rennwochenende immer nur knapp außerhalb der Top Fünf und das ist wichtig."

Sein Teamkollege Shinya Nakano geht das Wochenende in Jerez aus anderer Perspektive an. Für den Japaner beginnt die Saison dort erst wirklich, da die Bedingungen beim Nachtrennen in Katar doch recht eigen waren. "Die Streckenbedingungen waren anders als normal und mein Gefühl auf der Maschine war nicht hundertprozentig - was teilweise auch mit dem Sturz im Training zu tun hatte. Der 13. Platz war nicht das, wo wir hinwollten, aber Jerez wird eine andere Geschichte", betont Nakano. Denn auch er mag die Strecke und hat die Top Sechs angepeilt. Die Zeit seit dem ersten Rennen hat er genutzt, sich in Italien einzuleben, wo er vom Team ein Appartment in der Nähe des Hauptquartiers, der Strecke in Misano und des Strandes zur Verfügung gestellt bekommen hat. "Es ist mit einem Wort perfekt", freut er sich.

Weniger perfekt war für Team Manager Fausto Gresini der Auftakt in das Jahr, doch er glaubt, dass die Erfahrung seinen Fahrern weitergeholfen haben dürfte. "Der IRTA-Test in Jerez im Februar lief gut für uns, also hoffentlich holen wir mehr aus dem Wochenende heraus. Alex hat definitiv das Talent, um vorne mitzukämpfen und ich bin mir sicher, wir werden ihn bald so stark sehen wie die anderen Rookies. Shinya ist vorige Woche nach Italien gezogen, nahe zum Team; er ist echt glücklich, fühlt sich wohl und freut sich auf das nächste Rennen", betont Gresini. Er vertritt aber eine etwas andere Meinung als Nakano, was den wahren Start der WM betrifft, denn für ihn geht die Saison erst in Portugal los. "Das wird die erste Strecke, wo niemand getestet hat, also werden wir sehen, was jeder so zu bieten hat.