Wie hat sich Bridgestone für den Katar GP vorbereitet?
Hiroshi Yamada: Nach einer langen Winterpause und vielen hundert Runden bei den Test-Sessions ist jeder versessen darauf, an diesem Wochenende wieder ins Renngeschehen einzugreifen. Seit dem ersten Katar GP 2004 haben wir angestrengt versucht, die Leistung unserer Reifen auf dem Losail Circuit zu verbessern und wir haben voriges Jahr wegen der Stärke des Pakets aus Fahrer, Maschine und Reifen mit Casey und Ducati ein tolles Ergebnis geholt. Dieses Jahr stellt sich uns aufgrund der Streckentemperaturen bei Nacht eine völlig neue Herausforderung, da es mehr als 20 Grad kälter sein wird als im Vorjahr.

Worauf hat Bridgestone bei der Reifen-Entwicklung für dieses Rennen speziellen Wert gelegt?
Hiroshi Yamada: Basierend auf unserer ursprünglichen Vorhersage und den Tests in der vorigen Woche erwarten wir die Streckentemperaturen bei 15 Grad, was bedeutet, dass wir im Vergleich zum Vorjahr die weicheren Katar-Mischungen nehmen werden. Der Test in der Vorwoche war aber unsere erste Erfahrung mit so niedrigen Temperaturen in Losail und die Ergebnisse waren nicht so positiv wie bei anderen Strecken während der Wintertests - beispielsweise Sepang oder Phillip Island. Es ist also klar, dass wir hier noch Arbeit haben.

Wie zuversichtlich sind sie aufgrund der Wintertests für die Saison?
Hiroshi Yamada: Unsere Ingenieure haben über den Winter hart gearbeitet und wir glauben, dass die Leistung unserer Reifen sich in dieser Zeit stark verbessert hat. Natürlich wird der wichtigste Punkt sein, wie stark wir im Vergleich zu unseren Konkurrenten sind, es ist aber nach den Wintertests immer schwer, zu wissen, wer einen Vorteil hat, da sich die Parameter immer ändern. Teams verbessern ihre Maschinen und tunen ihre Setups, während die Reifenhersteller verschiedene Reifen-Spezifikationen evaluieren: Vorderreifen, Hinterreifen, Qualifyier. Auch an diesem Wochenende in Katar werden wir, glaube ich, keine genaue Richtung bekommen, denn Losail ist eine recht spezielle Strecke und das Nachtrennen ist eine einzigartige Veranstaltung. Ich bin mir aber aus Sicht der Reifenleistung sicher, dass unsere Gegner nach einer schweren Saison wieder stark zurückgekommen sind und von Beginn an stark sein werden.

Wie herausfordernd ist es für Bridgestone, fünf Hersteller, sechs Teams und elf Fahrer zu beliefern?
Hiroshi Yamada: Wir sind stolz, so ein starkes Lineup an Teams und Fahrern zu haben und alle fünf Hersteller in der MotoGP auszurüsten. Es wird jetzt ohne Zweifel eine noch größere Erwartung an uns geben, Sieg-Reifen herzustellen. Denn vorige Saison haben wir gezeigt, dass wir das können und es ist immer unser Ziel, das zu tun. Der Wettbewerb wird eng, nichts ist sicher. Niemand kann aber mehr Druck auf uns ausüben als wir selbst und diese Motivation treibt unsere Entwicklung nach vorne.