Der Samstag in Jerez war für Valentino Rossi ein spezieller Tag. Nicht, weil er wieder auf seine Maschine steigen durfte, sondern weil er seinen 29. Geburtstag feierte, was er mit einem Helm im Geburtstags-Torten-Design auch optisch zum Ausdruck brachte. Gearbeitet wurde aber auch und damit war Rossi zufrieden. "Ich fühle mich gut mit den Reifen und die Kraft-Balance beim Motor ist auch in Ordnung. Wir sind natürlich noch nicht bei 100 Prozent und müssen uns in einigen Bereichen verbessern; vor allem beim Kurveneingang, wo wir noch nicht das Maximum erreichen", berichtete Rossi.

Auch wenn seine schnellste Zeit auf Rennreifen kam, so probierte Rossi ebenfalls einen neuen Qualifyier. Der erwünschte Erfolg blieb damit allerdings aus. Am Sonntag will er beim BMW M Award deswegen auf einen bereits bewährten Qualifikations-Reifen zurückgreifen, weswegen er seine Chancen durchaus als existent einschätzt. Rossis Team Manager Davide Brivio meinte zu den Reifen: "Am Ende haben wir heute einen neuen Qualifyier ausprobiert, aber damit waren wir nicht so schnell. Wir werden morgen das verwenden, was wir kennen und hoffentlich können wir neben den anderen bestehen."

Jorge Lorenzo konnte sich auf Qualifyiern bereits ein wenig beweisen. Er fand sich nach einem kurzen Run schließlich auf Platz drei der Zeitenliste. Doch eigentlich stand Lorenzos Tag ganz im Zeichen der Setup-Arbeit, wobei er auch auf Rennreifen ein paar recht gute Runden abspulen konnte. Am Morgen hatte der Spanier aber noch ein paar Probleme, vor allem wegen des Windes. "Schritt für Schritt haben wir aber einige Verbesserungen gemacht und ich begann, mich zu verbessern und besser und besser zu fühlen", erzählte er. Nach weiteren Änderungen am Chassis konnte er beim Bremsen auch an der Front Verbesserungen feststellen.

Jorge Lorenzo erlebte seinen besten Tag, Foto: Fiat Yamaha
Jorge Lorenzo erlebte seinen besten Tag, Foto: Fiat Yamaha

"Wir haben auch beim Motor einen großen Schritt gemacht und deswegen haben wir jetzt mehr Kraft. Ich habe heute Selbstvertrauen gewonnen und ich denke, letztendlich war es mein bislang bester Tag", sagte Lorenzo. Das war für ihn vor allem deswegen eine Erleichterung, weil er in Sepang noch einige Probleme hatte. Deswegen war er auch einigermaßen über seine Zeiten auf Renn- und Qualifying-Reifen überrascht. "Wie gesagt, es war trotz der Probleme am Morgen mein bester Tag, aber morgen würde ich gerne noch einen besseren haben, an dem von Beginn alles gut läuft." Laut seinem Team Manager Daniele Romagnoli soll dafür vor allem das Wetter mitspielen, denn Schönwetter wäre erwünscht - laut Prognosen könnte es aber auch anders kommen.

Das war den Fahrern des Tech 3-Teams zunächst einmal egal, denn sie hatten einerseits für gute Zeiten gesorgt und konnten andererseits ihre neue Lackierung vorstellen, die aus dunklem Blau und leuchtendem Gelb besteht. Im Vordergrund standen aber die guten Zeiten, obwohl Colin Edwards noch einigen Raum für Verbesserungen sah. "Meine Pace war nicht schlecht, aber komischerweise war sie nicht so gut wie im November und eigentlich habe ich einen besseren Motor und bessere Elektronik", meinte er. Deswegen will er am Computer noch einmal genau studieren, was nicht passt. Alleine vom Fahren her hat er das Problem nämlich noch nicht ausmachen können. "Aber deswegen gehen wir Testen. Und obwohl wir Probleme haben, sind wir immer noch in den Top Vier, was zeigt, dass wir in keiner schlechten Position sind", sagte Edwards.

Dort wähnte sich James Toseland ebenfalls, nachdem er sich mit seinen Zeiten auf Renn- und Qualifying-Reifen äußerst zufrieden zeigte. "Ich freue mich, den Tag als Fünftschnellster zu beenden, aber die meiste Zeit des Tages auf Rennreifen auf Platz zwei zu liegen, ist wichtiger für mich", erklärte der Brite. Toseland nutzte das gute Wetter am Samstag, um auch eine Rennsimulation unterzubringen. Dabei konnte er trotz einiger Windböen konstante Runden fahren, was von ihm auch positiv vermerkt wurde.

Besonders angetan war er aber von den Fortschritten, die er über den Winter erreichen konnte. Dankbar ist er dabei vor allem seinem Team und seinem Crewchief Guy Coulon, da sie ihm viel beigebracht haben. "Die Zeit ist durch das neue System bei der Traktionskontrolle gekommen, das ich im November nicht verwendet habe. Dadurch wurde vieles besser. Ich weiß, wie spät ich bremsen kann und wie das Paket in bestimmten Situationen reagiert. Ich kann Dinge unterbewusst tun, statt dass ich mich fragen muss, was bei hoher Geschwindigkeit passiert. Wenn es so läuft, dann kann man nach vorne arbeiten und schneller und schneller werden", sagte Toseland.