Am Donnerstag fiel die Entscheidung bei Gresini Honda und sie war laut Honda Racing Europa Manager Carlo Fiorani die logische. Denn es sprach mehr für Shinya Nakano als für Max Biaggi. "Nach einem Jahr bei den Superbikes wäre es möglich gewesen, dass Biaggi sein Gefühl nicht mehr gefunden hätte, wenn er zu Honda zurückgekommen wäre. Deswegen war Nakano wahrscheinlich die beste Lösung, wie es [Kosuke] Yasutake in einer Pressekonferenz auch vorgeschlagen hat", sagte er zu unseren Kollegen von Autosport.

Was laut Fiorani noch weiter für Nakano sprach, waren weniger seine Ergebnisse in diesem Jahr, sondern viel mehr seine kulturelle und sprachliche Nähe zum Motorradhersteller. "Nakano war immer ein schneller Fahrer und er kam bei Honda immer gut an. Ein japanischer Fahrer arbeitet gut mit einem japanischen Hersteller, denn er hat den Vorteil, Erfahrungen schnell umzusetzen und dank der Sprache ist er die Verbindung, die bei der Abstimmung der Maschine hilft." Aus diesem Grund erachtet es Fiorani für ein erfahrenes Team wie Gresini Honda als wichtig, einen japanischen Fahrer zu haben, da es den Fortschritt der Maschine beschleunigt. "Also, abgesehen davon, dass Honda lieber einen japanischen Fahrer hat, es ist auch ein Vorteil für Gresini, da die Evolution der Maschine dadurch einfacher und schneller voranschreitet."

Und noch einen letzten Grund fand Fiorani, warum Biaggi im Endeffekt nicht den Vertrag bekam. Für den Manager schien es so, als ob der Kontakt zwischen Fausto Gresini und dem Fahrer aus Italien eher für die Außenwirkung hergestellt wurde. Damit wollte er aber nicht sagen, dass Gresini damit Sponsoren locken wollte. "Ich sage damit, dass es mehr aus einer Art Neugier von beiden Seiten heraus geschah. Sie wollten wissen, was die andere Seite macht. Ich sah aber nie etwas Reales'", erklärte er. Und Fiorani musste noch etwas gerade rücken. So beteuerte er, nie gesagt zu haben, dass Biaggi zurückkommen könnte, weil jene Leute weg seien, mit denen er gearbeitet habe. Er habe viel mehr gemeint, dass er nie hitzige Debatten mit Biaggi erlebt habe, sondern technische Diskussionen. Einige Leute, die damals bei Honda Racing waren, seien nun weg und deswegen könne man sie nicht mehr zu diesen Dingen kontaktieren, betonte er.