In der Rennvorschau ließ man sich noch nicht in die Karten schauen, doch kurz darauf verkündete Kawasaki offiziell, dass Anthony West 2008 neben John Hopkins auf der zweiten Maschine sitzen wird. Damit hat sich West innerhalb kürzester Zeit vom Ersatzfahrer zum Stammfahrer gemausert. Er war im Juni als Ersatzmann von Olivier Jacque gekommen, der sich in die Tätigkeit des Entwicklungsfahrers zurückzog. Es folgten einige gute Ergebnisse, 33 WM-Punkte in fünf Rennen und damit auch ein Interesse des Teams, ihn weiter zu verpflichten. Da Randy de Puniet im kommenden Jahr zu Honda LCR wechseln wird, entschied man sich schlussendlich für ihn. Für die Rolle des Ersatzfahrers hatte sich West mit guten Leistungen in der Supersport-WM ins Gespräch gebracht, wo er zwei Siege und einen dritten Platz holen konnte.

Für West war die Bekanntgabe seines Engagements für kommendes Jahr ein Grund, ordentlich durchzuatmen. Das Jahr hatte er noch als Privatfahrer in der 250er-Klasse begonnen. "Ich fühle mich großartig, so wie sich die Dinge entwickelt haben. Wie man sich vorstellen kann, fällt mir eine große Last von den Schultern. Das ist etwas, wofür ich mich sehr bemüht habe; dass ich in der MotoGP bleiben kann und wenn, für welches Team. Aber das hier ist wirklich die beste Gelegenheit für mich - hier bei Kawasaki zu bleiben, da ich hier wirklich glücklich bin", sagte er. So schätzt er das Team und auch die Unterstützung vom Werk sehr hoch ein. Außerdem hat er nun eine Sorge weniger und kann sich einfach nur auf das Fahren konzentrieren, wie er betonte. "Es wird auch cool, in einem Team mit John Hopkins zu sein, da ich ihn recht gut kenne und wir sehr gut miteinander auskommen. Er fährt im Moment sehr gut, also kann ich ihn kommendes Jahr hoffentlich antreiben."

Was er noch einmal herausstreichen musste, war, wie sich alles im Vergleich zu vor ein paar Monaten verändert hat. "Ich dachte nicht, dass ich noch einmal Rennen fahren würde und jetzt bin ich in einem der besten Teams im Paddock und bleibe für ein weiteres Jahr. Das ist eine große Kehrtwende. Ich bin so froh, dass ich es weiter versucht habe und es geschafft habe. Mit den Möglichkeiten, die mir Kawasaki gibt, hat sich alles wirklich ausgezahlt. Ich freue mich darauf, ihnen ihr Vertrauen im kommenden Jahr mit guten Ergebnissen zurückzuzahlen."

Kawasaki Competition Manager Michael Bartholemy musste auch noch einmal erwähnen, wie einige doch überrascht waren, als man West in Donington auf die Maschine setzte. "Sein Weg in die MotoGP war nicht der normale, aber seine Leistung auf der Maschine bislang in diesem Jahr war genug, um Kawasaki zu überzeugen, dass er die richtige Wahl für kommende Saison ist. Jetzt ist er den Druck los und ich denke, das wird sich auch in seinem Racing für den Rest der Saison widerspiegeln", sagte Bartholemy. Wests Potential für die kommende Saison wollte er aber noch nicht genau einkreisen. "Er ist jung und hat die Chance, zu zeigen, was er leisten kann. Ich bin zuversichtlich, dass er Leistung bringen wird. Zusammen mit John Hopkins haben wir ein starkes Lineup für 2008. Sie sind beide entschlossene Fahrer und es ist großartig, ein fantastisches Team zusammenkommen zu sehen."