Jorge Lorenzo hat in seiner Zeit bei den 250ern schon viel gezeigt und viel bewiesen, deswegen kommt es auch nicht oft vor, dass er in Superlativen spricht. Doch nach dem Qualifying in Barcelona konnte er anscheinend nicht anders. Gerade zuvor hatte er die Konkurrenz um neun Zehntel hinter sich gelassen und den Pole Rekord für die Viertelliterklasse pulverisiert. "Ich war noch nie glücklicher über eine Pole Position wie dieses Mal. Das war die beste Runde meines Lebens. Als ich auf die Uhr gesehen habe, konnte ich es nicht glauben. Ich war mit Rennreifen schon 1:45.5 gefahren, aber mit den Qualifyiern ging es dann auf 1:45.0. Criville und Mick Doohan waren vor ein paar Jahren auf der 500er so schnell", erzählte ein überglücklicher Lorenzo.

Obwohl er eindeutig das Nachsehen gegenüber Lorenzo hatte, war auch Hector Barbera mit seinem zweiten Startplatz glücklich, wie er im Anschluss an das Qualifying meinte. "Es war heute heißer, deswegen hatten wir ein paar Probleme. Das Team arbeitet aber gut. Ich glaube, wir können ein gutes Rennen haben." Was den Spanier noch zusätzlich fröhlich stimmte, war, dass es in den vergangenen Rennen kontinuierlich nach oben gegangen ist. "Es gab viele Fortschritte von Le Mans über Mugello bis jetzt und hoffentlich können wir das morgen fortsetzen."

Andrea Dovizioso, der den dritten Startplatz erreichte, will sich am Sonntag sogar noch steigern, auch wenn er weiß, dass Lorenzo nur sehr schwer zu schlagen sein wird. "Wir haben auf den Rennreifen einen guten Rhythmus. Eine Sekunde ist aber viel. Es wird morgen ein schweres und schnelles Rennen. Dann werden wir sehen, wer wirklich schneller ist", sagte der Italiener. Nachdem er in Mugello aufgrund des Sturzes von Lorenzo ein paar Punkte in der WM gutmachen konnte, wird Dovizioso darauf hoffen, dass er es ist, aber der Italiener weiß selbst auch, dass Lorenzo bei seinem Heimrennen alles geben wird.

Was Lorenzo außerdem zusätzlich nutzen wird, ist ein Helfer, den er in der ersten Reihe bei sich hat. Denn Alex Debon ist normalerweise einer seiner Betreuer in der Fortuna Aprilia Mannschaft, diesmal kann er dank einer Wildcard sogar auf der Strecke helfen. "Die Dinge sind am Wochenende bisher gut gelaufen. Ich bin stolz darauf, Teil des neuen Aprilia-Projektes zu sein. Eigentlich habe ich mit Jorge mehr als Manager im Team gearbeitet, jetzt werde ich aber auf der Strecke alles tun, damit Jorge das Rennen und auch die WM gewinnt. Hoffentlich wird es morgen ein gutes Rennen." Mit drei Spaniern in der ersten Reihe kann dabei fast nichts schief gehen.