Nach zwei Jahren ohne Zuschauer am Sachsenring durfte sich der ADAC erst im Vorjahr über einen Zuschauerrekord erfreuen. Exakt 232.202 MotoGP-Fans strömten an den drei Tagen des Großen Preises von Deutschland auf die Tribünen des Sachsenring. Ein Jahr später ist der Rekord aus 2022 schon wieder Geschichte: Am Sonntag konnte der ADAC mit 233.196 Zuschauern über drei Tage einen neuen Bestwert vermelden.

Am Freitag sahen bereits 50.527 MotoGP-Fans die Trainings der vier WM-Klassen. Einen Tag später waren dann 86.518 zu gegen, als der erste MotoGP-Sprint am Sachsenring über die Bühne ging. Zu den Hauptrennen von MotoGP, Moto2 und Moto3 pilgerten am Sonntag sogar 96.151 Zuschauer auf die deutsche Traditionsrennstrecke.

"Wir haben wunderbares Wetter und einen unglaublichen Zulauf an Zuschauern. Das zeigt uns einmal mehr, dass sich die Leute für den Motorsport begeistern", strahlte Gerd Ennser bei einer kleinen Medienrunde am Sonntagmittag - obwohl die genauen Zuschauerzahlen zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht bekannt waren.

Selbst wenn es mit einen zweiten Zuschauerrekord in Folge nicht geklappt hätte, wäre der Sportpräsident des ADAC aber nicht enttäuscht gewesen: "Die Gefühlslage ist, unabhängig von irgendwelchen Zahlen fantastisch. Ich bin eben durch den Paddock gelaufen, die Leute sind begeistert. Heute morgen waren bei der Anfahrt hunderte Motorräder auf der Strecke. Die Begeisterung für Motorradsport hier ist unschlagbar. Das ist das größte Sportevent in Deutschland."

Dass 2023 die Rekordmarke aus dem Vorjahr nochmal getoppt werden konnte, überrascht auf den ersten Blick durchaus etwas. Wurde die MotoGP in diesem Jahr an Freitag und Samstag doch immer wieder von vereinzelten Regenfällen und verhältnismäßig kühler Temperaturen begleitet. Von der sommerlichen Hitzewelle des Vorjahres war 2023 nichts zu sehen.

Erst 2022 pilgerte eine Rekordzahl auf den Sachsenring, Foto: LAT Images
Erst 2022 pilgerte eine Rekordzahl auf den Sachsenring, Foto: LAT Images

Trotz Regenwetter: MotoGP-Sprint zieht deutsche Fans an

Gerade deshalb freute sich Thomas Voss, beim ADAC Leiter für Motorsport, Klassik und Veranstaltungen, umso mehr, wieder Rekordzahlen präsentieren zu können. Einen entscheidenden Faktor sieht er dabei im neuen MotoGP-Wochenendformat, welches den Fans durch den Sprint am Samstagnachmittag zusätzliche Unterhaltung bietet. "Die Tageskasse am Samstag war sehr gut, trotz des Regens am Morgen. Da trägt sicherlich auch das Sprintrennen einen Teil dazu bei", sagt Voss. "Danke an jeden Fan, der hierhergekommen ist. Sie tragen massiv dazu bei, dass der Sachsenring das ist, was er ist. Sie tragen nicht nur zur ausgezeichneten Stimmung und Show bei, sondern eben auch zum finanziellen Erfolg des Grand Prix. Das müssen wir konservieren."

Der aktuelle Vertrag des Sachsenring mit MotoGP-Promoter Dorna läuft noch bis einschließlich 2026. Ab 2027 braucht es einen neuen Vertrag, soll der Deutschland-GP auch weiterhin in Sachsen stattfinden. Daran werde beim ADAC bereits fleißig gearbeitet, wie Ennser am Sonntag verriet: "Wir werden alles dafür tun, dass der Deutschland-Grand-Prix am Sachsenring bleibt und wir hier weiterhin Motorrad-Rennen sehen werden."