Jorge Lorenzo zeigte es seinen Kritikern nach einem schwierigen Start in die MotoGP-Saison 2018, und fuhr in Mugello endlich den lang ersehnten Ducati-Sieg ein. Damit befindet er sich nun in besonderer Gesellschaft - denn Siege auf zwei Marken sind selten. Vor Lorenzo schafften das nur fünf andere Fahrer. So lief es bei Lorenzos Kollegen ab.
5: Maverick Vinales - Suzuki und Yamaha
Als Maverick Vinales für die Saison 2015 zu Suzuki in die MotoGP aufstieg, war die GSX-RR lediglich das viertbeste Motorrad der Königsklasse. Yamaha, Honda und Ducati teilten die 54 Podiumsplatzierungen in diesem Jahr alle untereinander auf. Nach nur 30 MotoGP-Rennen stand Vinales dennoch zum ersten Mal auf dem obersten Treppchen. Beim Grand Prix von Großbritannien in Silverstone 2016 gewann er sein erstes Rennen in der Königsklasse und holte damit für Suzuki den ersten MotoGP-Sieg seit Chris Vermeulen 2007 in Le Mans.
Vinales starke Saison 2016 wurde bald belohnt. Yamaha holte ihn für das Folgejahr als Ersatz für Jorge Lorenzo ins Werksteam. Dort schlug Vinales ein wie eine Bombe: Sieg im ersten Rennen in Katar! Damit wiederholte er, was vor ihm in der MotoGP-Ära nur Valentino Rossi und Casey Stoner gelungen war, nämlich beim ersten Antritt für einen neuen Hersteller direkt zu gewinnen. Der zweite Sieg folgte direkt im zweiten Rennen in Argentinien, in Le Mans ließ Vinales Nummer drei folgen.
4: Max Biaggi - Yamaha und Honda
Schon in der 250ccm-Klasse zeigte Max Biaggi, dass er auf praktisch jedem Fabrikat erfolgreich sein kann. Drei Mal wurde er dort auf Aprilia Weltmeister, ehe er den vierten Titel auf Honda holte. Die Krönung zum MotoGP-Champion blieb Biaggi verwehrt, der Platz als Vizeweltmeister auf Yamaha 2002 war das höchste der Gefühle. Rennen auf zwei Herstellern konnte Biaggi aber auch in der Königsklasse für sich entscheiden. 2002 gewann er zwei Grands Prix für Yamaha, in den nächsten beiden Jahren drei für Honda.
Genau das gleiche Kunststück war ihm schon vor der Einführung der MotoGP gelungen, als die Königsklasse der Motorrad-WM noch jene bis 500ccm war. Da holte Biaggi zwei Erfolge für Honda und sechs für Yamaha. Übrigens: Auch in der Superbike-WM, wo Biaggi von 2007 bis 2012 fuhr, gewann er mit Aprilia und Suzuki für zwei Marken, Weltmeistertitel auf Aprilia 2010 und 2012 inklusive.
3: Andrea Dovizioso - Honda und Ducati
Lange musste Andrea Dovizioso nicht auf seinen ersten MotoGP-Sieg warten. Nach einem Jahr im Honda-Kundenrennstall JiR Team Scot 2008 wurde er für die Folgesaison ins Repsol-Werksteam transferiert. Dort brauchte er genau zehn Rennen, ehe er in seinem 28. Grands Prix in der Königsklasse erstmals ganz oben auf dem Podium stand. Damals ahnte wohl niemand, dass für den talentierten Italiener sechs Saisons ohne einen einzigen Renntriumph folgen sollten.
Zwei Jahre blieb er bei Repsol Honda sieglos, ein Jahr bei Tech 3 Yamaha und drei Jahre im Ducati-Werksteam. 2016 in Sepang kam für Dovizioso aber die Erlösung. Er gewann nach Honda auch mit Ducati. Von da an ging es für ihn Schlag auf Schlag. Nach sieben sieglosen Jahren sollte es für Dovizioso nur sieben Monate bis zum nächsten Erfolg in Mugello dauern, MotoGP-Sieg Nummer drei folgte gerade einmal sieben Tage später in Barcelona. Dovizioso wurde nun zum Stammgast auf dem obersten Treppchen, gewann 2017 insgesamt sechs Mal und siegte auch beim Saisonauftakt 2018 in Katar.
2: Casey Stoner - Honda und Ducati
Lange Zeit galt Casey Stoner als einziger Fahrer, der eine MotoGP-Ducati bändigen konnte. Er gewann mit der Desmosedici 2007 in Katar bei seinem allersten Rennen für die Italiener und krönte sich mit zehn Siegen in diesem Jahr souverän zum Weltmeister. In den folgenden drei Saisons sollte Stoner trotz gesundheitlicher Probleme 13 weitere Rennen für Ducati gewinnen.
Dass er aber nicht nur auf 'seiner' Desmosedici erfolgreich sein konnte, zeigte Stoner ab 2011 eindrucksvoll. Nach dem Wechsel zu Repsol Honda gewann er auch dort direkt sein erstes Rennen und holte wie in seiner Premierensaison mit Ducati sofort zehn Siege und den MotoGP-Titel. Fünf weitere GP-Erfolge legte er 2012 nach, ehe er am Saisonende mit nur 27 Jahren einen Schlussstrich unter seine Karriere in der Motorrad-WM zog. Nur sieben Saisons bestritt Stoner in der MotoGP, wurde in dieser kurzen Zeit mit Siegen und Weltmeistertiteln für Ducati und Honda dennoch zu einer der ganz großen Legenden in der Geschichte des Sports.
1: Valentino Rossi - Honda und Yamaha
Die ersten beiden Jahre der neu geschaffenen MotoGP wurden zur großen Show von Valentino Rossi. 2002 und 2003 krönte er sich jeweils zum Weltmeister, gewann 20 der 32 Rennen und stand mit einer Ausnahme in jedem Grand Prix auf dem Podium. Dennoch gab es Kritiker, die Rossis Dominanz weniger auf sein überragendes fahrerisches Können, als auf die Überlegenheit seiner Honda RC211V zurückführten.
Diese Zweifler strafte Rossi 2004 eindrucksvoll Lügen. Er schloss sich dem Yamaha-Werksteam an - einem Rennstall, der in der Vorsaison nicht eine einzige Podiumsplatzierung einfahren konnte. Doch Rossis Mut sollte sich bezahlt machen. In seinem ersten Rennen als Yamaha-Pilot rang er Honda-Pilot Max Biaggi im südafrikanischen Welkom nieder und machte damit den ersten Schritt zu seinem Weltmeistertitel 2004. Was dann für Rossi und Yamaha folgte, ist eine der größten Erfolgsgeschichten der Motorrad-WM: Insgesamt vier WM-Titel und 56 Grand-Prix-Siege holte dieses Gespann bis heute in 13 gemeinsamen MotoGP-Saisons.
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