"Das war ein sehr hartes Rennen. Es war extrem wichtig, die Flaggen der Marshalls richtig einzuordnen, doch leider wurde in der Runde als ich stürzte keine weiße Flagge geschwenkt. Ich war sogar langsamer dort als in der Runde zuvor, trotzdem hatte ich keine Chance den Sturz zu vermeiden. Andere Fahrer haben davon profitiert, sind bis zu fünf Sekunden langsamer gefahren. Es war ein Fehler, von Anfang an zu führen". Sete Gibernau war nach seinem Ausfall beim Grand Prix von Portugal untröstlich. Der Spanier fuhr ein beherztes Rennen und war doch der große Verlierer des Wochenendes. Die Flag-to-Flag-Regelung hatte ihr erstes prominentes Opfer gefunden.

Drei weitere Fahrer wurden ein Opfer der Umstände. Troy Bayliss und Colin Edwards stürzten, doch sie konnten das Rennen wieder aufnehmen. Pech dagegen hatte John Hopkins, der wie auch Sete Gibernau nicht wieder auf die Strecke gehen konnte. Trotz der weißen Flaggen entschieden sich alle Fahrer mit Slicks weiter zu fahren. War das ein Fehler? Valentino Rossi verneint diese Frage. "Hätte ich das Motorrad gewechselt dann wäre ich nicht mehr auf Platz zwei ins Ziel gekommen. Ich hätte locker 40 bis 50 Sekunden verloren". Der Doctor übte dennoch Kritik: "Die neuen Regeln mögen besser für das Fernsehen sein, doch besonders sicher sind sie nicht. Es gibt wohl keine passende Regel für solche Bedingungen. Es war einfach nicht nass genug um das Rennen als Regenrennen zu starten".

Alex Barros profitierte von dem Sturz Sete Gibernaus in doppelter Hinsicht. Er übernahm nicht nur die Führung im Rennen, er konnte auch seine Geschwindigkeit rechtzeitig reduzieren um nicht das gleiche Schicksal des Spaniers zu erleiden. "Ich habe viel riskiert um den Rückstand auf Sete zu verringern. Als er stürzte habe ich es langsamer angehen lassen. Ich wollte unbedingt das Rennen beenden. Es war unheimlich schwierig bei solchen Bedingungen auf Slicks zu fahren. Am Ende war ich einfach wahnsinnig glücklich, dass ich das Rennen für das Team gewinnen konnte".

Loris Capirossi riskierte noch weniger. Angesichts seines gebrochenen Fußes durchaus verständlich. "Einfach unglaublich, bei solchen Bedingungen weiter zu fahren. An manchen Stellen war es nass, an anderen Stellen wieder trocken. Keiner hat sein Motorrad gewechselt, das hätte auch nichts gebracht. Zum Glück sind nur wenige Fahrer gestürzt. Ich war extrem vorsichtig und froh, dass ich ein paar Punkte für das Team nach Hause gebracht habe". Die Diskussion über Sinn und Unsinn der neuen Regelung dürfte nach diesem Grand Prix weiter gehen.