Dani Pedrosa konnte sich in Motegi seinen ersten Saisonsieg holen und hängte in der zweiten Hälfte des Rennens sowohl Valentino Rossi als auch Jorge Lorenzo ab. Dabei hatte es eine Zeit lang gar nicht so gut ausgesehen für den Repsol-Honda-Piloten. Dass der Spanier bei schwierigen Wetterbedingungen in Motegi schnell sein kann, zeigte er zwar bereits im Warm Up - bei viel Wasser auf der Strecke legte er die schnellste Zeit vor - allerdings war der Asphalt vor Rennbeginn schon wieder etwas aufgetrocknet. Mit klugem Reifenmanagement kämpfte sich Pedrosa an die Spitze und war überglücklich über seinen insgesamt 50. Sieg.

Schwierige Anfangsphase für Pedrosa

Noch in der Startaufstellung haderte Pedrosa mit seiner Reifenwahl und ließ im Grid einen anderen Hinterreifen aufziehen: "Ich bin aus der Box mit dem harten Hinterreifen in die Startaufstellung gefahren. Alle anderen waren auf dem weichen Hinterreifen und ich habe mit den Mechaniker überlegt, ob ich drauf bleibe oder wechseln soll. Dann dachte ich mir, dass es zum Fighten besser ist, die selben Werkzeuge zu benutzen. Weil der Reifen neu war, war mein Gefühl auf der Einführungsrunde nicht gut."

Im Trockenen war Pedrosa schwächer als die Yamahas., Foto: Repsol
Im Trockenen war Pedrosa schwächer als die Yamahas., Foto: Repsol

Nach dem Start lag Pedrosa lange nur auf Rang vier hinter den beiden Werks-Yamahas und Dovizioso. Erst als der Asphalt ab Rennmitte immer weiter auftrocknete, wurde Pedrosa plötzlich zum schnellsten Mann im Feld. Dazu der Spanier: "Ich konnte am Anfang nicht wirklich pushen. Ich wusste, dass das Ende wichtiger war, wegen des harten Anbremsens und Beschleunigens hier. Am Anfang war ich langsam. Meine Runden waren nicht schlecht, aber die anderen waren wirklich schnell und ich glaubte nicht, dass ich meinen Rückstand wieder gut machen könnte. Aber ich konnte meine Rundenzeiten halten, als die anderen abbauten. Ich weiß nicht, wo sie Probleme hatten. Ich versuchte, es nicht zu übertreiben. Ich habe Dovizioso eingeholt, bin vorbeigegangen und dachte dann, das Podium recht mir."

Pedrosa: Andere Linienwahl, um Reifen feucht zu halten

Dann aber ging es für Pedrosa rapide bergauf, jede Runde machte er Zeit auf die beiden Yamaha-Stars gut und lief schon bald auf Rossi auf. Seine Vorderreifen bauten weniger stark ab als die von Lorenzo und Rossi. Den Grund dafür erklärte Pedrosa nach dem Rennen: "Ich kam von Runde zu Runde näher heran. Ich versuchte, ruhig zu bleiben und mein Ding durchzuziehen. Ich habe eine etwas andere Linie gewählt, um meine Reifen feucht zu halten."

Pedrosa trat in Motegi mit einem besonderen Helmdesign an., Foto: HRC
Pedrosa trat in Motegi mit einem besonderen Helmdesign an., Foto: HRC

Pedrosa betonte aber auch, dass es im Trockenen ganz anders ausgesehen hätte: "Im Trockenen hätte es hier eine andere Geschichte geben können, weil Yamaha so stark war. Aber wir haben im Regen unsere Chance genutzt. Technisch müssen wir noch viel arbeiten und versuchen, uns zu verbessern, weil wir im Trockenen klar hinten liegen. Im Rennen in Silverstone haben wir einige Fehler gemacht und konnten daraus für hier lernen."

Endlich wieder Freude am Fahren bei Pedrosa

Nachdem er seinen ersten Saisonsieg eingefahren hatte, jubelte der sonst eher ruhige Pedrosa ausgiebig. Verständlich, dass ihm nach einer langen Durststrecke ein Stein vom Herzen fiel: "Ich habe lange nicht gewonnen und will meinem Team, den Ärzten und allen Leuten danken, die mich in einer schwierigen Zeit unterstützt haben. Ich habe viele Dinge getan, um hierher zurückzukommen. Wichtiger als der Sieg ist, dass ich viel Spaß hatte und es sich wirklich gut angefühlt hat."

Seinen Masterplan für seinen 50. Karrieresieg, von denen er 27 in der MotoGP erringen konnte, beschrieb Pedrosa auch: "Im Rennen habe ich nicht darauf abgezielt, ein bestimmtes Resultat zu erreichen. Ich wollte einfach nur fahren. Und dann kam das Resultat von selber."