Konzerne schlucken andere Konzerne und kaufen kleine Firmen. Manchmal halten sie diese, manchmal aber verkauft man sie wieder - je nach Rendite und den Verhältnissen aus Aufwand und Nutzen.

Die britische Investmentfirma Bridgepoint kaufte im Jahr 2006 die Dorna Sport S.L., die verantwortlich für die Motorrad-Weltmeisterschaft zeichnet. Damals sollen rund 450 Millionen Euro an den Vorbesitzer CVC geflossen sein, die jetzt die Formel 1 besitzen.

In London sind in diesen Tagen Gerüchte aufgetaucht, wonach Bridgepoint die Dorna noch im Frühjahr 2011 wieder veräußern wolle. Auf Nachfragen von Motorsport-Magazin.com konnte am heutigen 3. Januar 2011 dazu aber kein Statement eingeholt werden.

Bridgepoint Deutschland hat keine Pressestelle und in der Mutterfirma in London ist heute das Büro nicht besetzt - die Briten feiern ihren Bank Holiday. Und auch bei der Dorna in Madrid war die Belegschaft aufgrund des Jahreswechsels noch dünn besiedelt, sodass auch hier keiner zu einer Stellungnahme bereit war.

Aus der derzeitigen Situation in der MotoGP soll Kapital geschlagen werden., Foto: Milagro
Aus der derzeitigen Situation in der MotoGP soll Kapital geschlagen werden., Foto: Milagro

Sorgen machen brauchen sich die Motorrad-Fans aber sicher nicht. Selbst wenn es einen Investorwechsel geben sollte, wird das das Tagesgeschäft - oder besser Saisongeschäft - der Dorna wenig beeinflussen und die Motorradweltmeisterschaft weiter wie bisher ausgetragen.

Ist Rossi schuld?

Möglicherweise ist der geplante Verkauf der Dorna einmal mehr der Popularität Valentino Rossis und seinem Wechsel zu Ducati geschuldet. Wie die Webseite Bikesportnews.com berichtet, soll aus Bridgepoint-Kreisen durchgesickert sein, dass die Dorna in den letzten aktiven Jahren des italienischen Idols ihrerseits ebenfalls Kapital schlagen wolle.

Doch abgesehen von Rossis Wechsel zu Ducati befindet sich die MotoGP auch so auf einem Hoch. Mit Jorge Lorenzo hat man einen potenziellen Show-Master als Nachfolger bereits gefunden, mit Ben Spies steht zumindest ein weiterer starker Fahrer in den Startlöchern. Und auch das große Manko des kleinen Starterfeldes dürfte ab 2012 mit der Rückkehr auf 1000ccm ausgemerzt werden. Die Perspektiven sind also rosig und der Verkauf der Dorna sicher ein gewinnbringendes Unterfangen - sofern diese Gerüchte sich denn wirklich bewahrheiten. Motorsport-Magazin.com bleibt dran.