In Brünn sahen am heutigen Rennsonntag knapp 150.000 begeisterte Motorradsportfans den siebten Saisonsieg Jorge Lorenzos. Der Spanier setzte sich im Rennen der MotoGP-Klasse schon in der ersten Runde an die Spitze und gewann das Rennen souverän, Dani Pedrosa und Casey Stoner, die neben ihm auf dem Podest standen, hatten keine Chance. Dennoch war es nicht leicht für WM-Leader Lorenzo, wie er beteuerte.

"Das war ein richtig hartes Rennen", klagte der Mallorkiner. "Ich hatte einen ziemlich guten Start und war schon in der dritten Kurve in Führung. Da habe ich dann entschieden maximalen Druck zu machen. Es war ein hartes Rennen, wir hatten heftigen Wind und der Vorderreifen rutschte extrem herum. Dani machte am Anfang auch noch ordentlich Druck und ich musste extrem anziehen."

Nach seinem Sturz aus dem Qualifying gestern zeigte sich Lorenzo heute zufrieden, dass er seinen Mechanikern die harte Arbeit zurückzahlen konnte. "Sie haben die ganze Nacht gearbeitet und heute hat mein Motorrad wieder perfekt funktioniert! Vielen Dank auch an meinen Fanclub!" Lorenzo spielte heute nach seinem Sieg eine Partie Golf und versenkte den Ball am siebten Loch der Golfanlage, die direkt innerhalb der Rennstrecke von Brünn liegt.

Pedrosa nach gutem Start zu langsam

Der als Blitzstarter bekannte Repsol Honda-Pilot Dani Pedrosa war auch in der Tschechischen Republik auf dem Masarykring wieder derjenige, der als Erster in die Kurve einbiegen konnte. "Mein Start war gut, aber ich war in der ersten Kurve etwas zu langsam und wurde überholt", schilderte der dreifache Weltmeister.

Zunächst schlüpfte der US-Amerikaner Ben Spies an ihm vorbei, in der Anfahrt zur dritten Kurve wurden dann beide auf einen Streich von Lorenzo kassiert. "Ich wollte dann einfach versuchen, einen guten Rhythmus zu finden, habe aber keinen richtigen Drive gefunden", so Pedrosa weiter. "Jorge konnte immer ein paar Zehntel schneller als ich fahren. Aber ich denke, dass es eine Wiedergutmachung für Indy war heute."

Stoner auch im Rennen mit Schwierigkeiten

Casey Stoner fuhr in Brünn zwar zum fünften Mal in Folge auf das Podest, doch gänzlich zufrieden konnte der Australier nicht sein. Noch immer klagte er über Probleme an seinem Motorrad, die nicht gelöst werden konnten. "Wir brauchten heute Morgen eigentlich noch das Warmup, um eine gute Lösung zu finden", seufzte der Weltmeister von 2007. "Aber unglücklicherweise ging das mit dem Wetter nicht."

Stoner ging dann für das Rennen ein kleines Risiko ein. "Ich habe dann einfach auf gut Glück etwas mehr Gewicht nach hinten verlagert und die Vordergabel etwas mehr entlastet", so der Australier zu den Rennvorbereitungen. "Das war gut. Wir hatten das ganze Wochenende über viele Probleme, haben schon hinten angefangen. Ich bin einfach nicht dort, wo ich sein will, ich will ganz vorne kämpfen."