Julian Simon fuhr am Sonntag im 125cc-Rennen auf dem Sachsenring einen souveränen Sieg nach Hause. Der Spanier führte vom Start weg, setzte sich bald ab und war nie gefährdet. Hinter ihm konnte sein Teamkollege Sergio Gadea ebenso ruhig zu Platz zwei Fahren, Platz drei musste sich Joan Olive dafür gegen Marc Marquez und Nico Terol erkämpfen. Aus deutschsprachiger Sicht in die Punkte geschafft hatten es Sandro Cortese als Sechster, Dominique Aegerter als Neunter, Randy Krummenacher als Elfter, Marcel Schrötter als Zwölfter und Daniel Kartheininger als 15.

Anders als Simons souveräne, ruhige Fahrt war die Startphase des Rennens, in der es äußerst turbulent zuging. Schon in Kurve eins waren Efren Vazquez und Jasper Iwema im Kies zu finden, die Beiden konnten ihr Rennen aber fortsetzen. Das Gleiche galt zunächst auch für WM-Anwärter Bradley Smith, der ein paar Kurven weiter einen ersten Sturz hatte und danach dem Feld hinterher fuhr. In Runde zwei stürzten dann Esteve Rabat und Alexis Masbou aus dem Rennen, bevor in Runde vier Smith ein zweites und letztes Mal fiel. Diesmal war er mit einem anderen Fahrer aneinander geraten und lieferte sich danach auch einen kleinen Streit im Kiesbett, bevor er sich hinter den Fangzaun begab.

Jonas Folger war vorzeitig wieder an der Box, Foto: Ronny Lekl
Jonas Folger war vorzeitig wieder an der Box, Foto: Ronny Lekl

Simon ließ sich davon nicht beeindrucken und zog seine Kreise mit immer größer werdendem Vorsprung. Dahinter fuhren zunächst Sergio Gadea und Nico Terol die restliche Reihenfolge auf dem Podest aus, wobei Gadea konstant den stärkeren Eindruck machte. Die Gruppe um Platz vier bestand aus Simone Corsi, Joan Olive, Marc Marquez und Andrea Iannone. Erst dahinter folgten die deutschsprachigen Piloten. Stefan Bradl und Sandro Cortese duellierten sich um Platz acht, während Marcel Schrötter, Jonas Folger und Dominique Aegerter in einer großen Gruppe um Rang zehn mitfuhren. Nicht dabei war Michael Ranseder, der seinen guten zehnten Startplatz nicht halten konnte und noch vor Halbzeit aus dem Rennen stürzte, laut Auskunft von der Strecke aber OK war.

Der Kampf um Platz zwei war zur Halbzeit des Rennens entschieden, als sich Gadea von Terol abgesetzt hatte und der Jack&Joners-Pilot den Blick eher nach hinten richten musste, wo Olive, Iannone und Marquez noch auf einen Podestplatz hofften. Nicht mehr dabei war Corsi, der in Runde 15 von der Strecke rutschte. Das hatte Olive und Marquez ein paar Meter gekostet, da sie ausweichen mussten. Kurz darauf erwischte es auch Folger, der in Kurve eins abflog, nachdem er sich von Startplatz 21 bereits bis auf Platz zwölf nach vorne gearbeitet hatte. Dahinter war das Duo Bradl/Cortese auf ein Trio angewachsen, da sich Espargaro nach vorne gefahren hatte. In Runde 19 war es aber wieder nur ein Duo, weil Bradl auf dem Kunstgras neben der Strecke ausgerutscht war und unsanft fiel. Bradl konnte gehen, wirkte aber angeschlagen. Sein Motorrad blieb auf der Strecke liegen, wurde aber schnell beiseite geschafft.

Marc Marquez war bis kurz vor dem Ziel in aussichtsreicher Position, Foto: Milagro
Marc Marquez war bis kurz vor dem Ziel in aussichtsreicher Position, Foto: Milagro

Wenige Runden vor Schluss entstand dann noch ein wenig Spannung im Kampf um den letzten Podestplatz. Terol konnte sein Tempo nicht mehr halten, wurde von Olive und Marquez eingeholt und überholt. In der letzten Runde attackierte Marquez Olive an der Spitze der Gruppe und schien Platz drei entgegen zu fahren. Doch der KTM-Pilot wurde wieder überholt, kollidierte mit Olive, schien danach ein Problem mit der Bremse zu haben und stürzte kurz vor dem Ziel - als 16. kam er noch über die Linie. Damit kam Olive zu Rang drei und Terol zu Platz vier. Espargaro schaffte noch den fünften Platz, Cortese wurde Sechster und Iannone Siebter. Danny Webb, Dominique Aegerter, Tomoyoshi Koyama, Randy Krummenacher, Marcel Schrötter, Luis Salom, Cameron Beaubier und Daniel Kartheininger waren noch in den Punkten. Toni Finsterbusch kam als 21. ins Ziel.

In der Weltmeisterschaft bedeutet der Sieg für Simon, dass seine Führung nun 25 Punkte beträgt. Der Spanier hält bei 129 Zählern, sein erster Verfolger Sergio Gadea bei 104. Bradley Smith ist durch seinen Sturz auf Rang drei zurückgefallen und liegt 5,5 Punkte hinter Gadea. Andrea Iannone ist fünf Zähler hinter Smith Vierter.