Wie bereits in Le Mans musste das 125er-Rennen in Assen in zwei Teilen ausgetragen werden. Denn nach einem Beginn ohne Regen fing es nach neun Runden wieder zu regnen an und die roten Flaggen kamen heraus. Im fünf Runden dauernden, eigentlich recht trockenen aber zum Wet Race erklärten, zweiten Rennen konnte sich schließlich Gabor Talmacsi durchsetzen, nachdem sich die Fahrer wie wild bekämpft hatten. Sandro Cortese hatte vor dem Restart gemeint, man müsse ohne Kopf fahren und das schienen alle Fahrer zu beherzigen. Beinahe in jeder Kurve änderte sich die Reihenfolge des Feldes und am Ende kamen die Fahrer zu sechst nebeneinander auf die Zielgerade.

Talmacsi konnte es nach der Zieldurchfahrt dann kaum glauben, dass er endlich seinen ersten Saisonsieg geholt hatte. Joan Olive feierte Rang zwei wie einen Sieg und Simone Corsi konnte als Dritter seinen WM-Rückstand auf Mike di Meglio verkleinern, da der Franzose nur Siebter wurde. Knapp an seinem ersten Podest vorbeigeschrammt war Sandro Cortese. Der Deutsche war bis zum Schluss mittendrin im Kampf um den Sieg und verfehlte Platz drei um 85 Tausendstel. Bradley Smith holte Rang fünf, nachdem er vor dem Rennabbruch Richtung Sieg gefahren war und Esteve Rabat musste sich mit Rang sechs begnügen, obwohl er drei Kurven vor Ende noch in Führung gelegen hatte.

Abgesehen von Cortese war das Sprintrennen in Assen für die deutschsprachigen Fahrer nicht ganz erfolgreich. Stefan Bradl kam als Zwölfter ins Ziel und Michael Ranseder konnte als 14. immerhin noch Punkte mitnehmen. Dominique Aegerter schrammte als 16. knapp daran vorbei. Randy Krummenacher musste mit dem 19. Platz vorlieb nehmen und Robin Lässer erreichte das Ziel auf Rang 22. In der Weltmeisterschaft ist Mike di Meglios Führung auf 16 Punkte gegenüber Simone Corsi geschrumpft. Joan Olive ist mit einem Rückstand von 47 Punkten bereits abgeschlagener Dritter. Dicht in seinem Nacken sitzt Gabor Talmacsi, der nur einen weiteren Punkt Rückstand hat. Stefan Bradl liegt mit 81 Punkten auf Rang sechs, 60 Zähler hinter di Meglio.

Das Rennen vor dem Regen

Bis zum Abbruch war Bradley Smith der dominierende Fahrer gewesen. Gleich nach dem Start hatte er sich vom Feld abgesetzt und war mehr als drei Sekunden voraus. Dahinter kämpften Nicolas Terol, Joan Olive, Efren Vazquez und Sandro Cortese um die weiteren Plätze. Kurz vor Abbruch schien es Terol zu gelingen, sich von der Gruppe abzusetzen und Smith nachzusetzen. Als Smith dann stürzte, während der Regen anfing, schien alles für Terol zu laufen, bis die roten Flaggen kamen. Auch Vazquez und Marc Marquez, der auf Position sechs gelegen hatte, kamen wie einige Andere zu Sturz. Die meisten durften beim zweiten Rennen wieder starten, nur Marquez musste zuschauen, weil er nach seinem Sturz zu Fuß an die Box zurückgekommen war. Bei Smith musste allerdings die Ersatzmaschine präpariert werden.

Nicht mehr am Start sein konnten Joey Litjens und Sergio Gadea. Litjens war kurz nach dem Start gemeinsam mit Jules Cluzel gestürzt. Während Cluzel wieder aufsitzen konnte, musste der Wildcard-Fahrer aufgeben. Gadea wurde Opfer eines technischen Problems. In Runde zwei wurde der Spanier plötzlich langsamer und klopfte vor Ärger auf seine Maschine, letztendlich rollte er an die Box und musste das Rennen dort beenden.