Das 125er-Rennen in Estoril entwickelte sich zunächst fast so wie jenes in Misano. Mattia Pasini fuhr an der Spitze und dahinter stritten Gabor Talmacsi, Simone Corsi und Hector Faubel um Platz zwei. Talmacsi hatte allerdings einige Arbeit zu verrichten, um sich nach einem schlechten Start wieder nach vorne zu arbeiten. Abgesehen von der zwischenzeitlichen Reihenfolge war das Rennen aber doch völlig anders als in Misano.

Denn kurz vor Halbzeit war Pasini auf einmal nicht mehr vorne. Er hatte sich in der Schikane auf die Seite gelegt und reihte sich als 13. wieder in das Rennen ein. Damit ging es zunächst zwischen den drei Streithähnen von Misano um den Sieg. Allerdings bekamen sie noch Gesellschaft, denn Pol Espargaro und Joan Olive mischten sich auch noch ein. Den beiden WM-Duellanten war diese Situation nicht besonders lieb, da das Sturzrisiko im Fünferpulk allgegenwärtig war. Überholt wurde wieder in jeder Ecke und das nicht unbedingt risikofrei.

Zu Beginn der vorletzten Runde gab es dann die erste vorentscheidende Szene. Zu fünft nebeneinander bremsten sie sich in die erste Kurve. Faubel kam als erster heraus, Talmacsi als Vierter. Kurz darauf hatten Corsi und Espargaro eine Berührung und Talmacsi war wieder Zweiter. So ging es in die letzte Runde. In der Schikane schnappte sich Talmacsi auch noch Faubel und schien dem Sieg entgegen zu fahren. Doch aus dem Windschatten heraus schlug Faubel noch einmal zurück und holte sich den Sieg. Pol Espargaro kam als dritter ins Ziel und hatte damit seinen ersten Podestplatz, nachdem er am Morgen im Warm Up noch schwer gestürzt war. Corsi und Olive wurden Vierter und Fünfter.

Hinter den Top Fünf setzte sich Stefan Bradl in einem Kampf um Platz sechs durch und holte damit den nächsten Spitzenplatz. Er hatte Tomoyoshi Koyama, Mattia Pasini, der noch Achter wurde und Raffaele de Rosa hinter sich gehalten. Einen ganz unglücklichen Nachmittag erwischten Sandro Cortese und Michael Ranseder. Beide stürzten in der zehnten Runde und mussten ihr Rennen danach beenden. Während Ranseder den Unfallort aber ohne weitere Probleme verlassen konnte, humpelte Cortese doch ziemlich deutlich. Der Deutsche konnte aber einen recht flotten Schritt an den Tag legen, weswegen zu hoffen ist, dass er sich nicht schwerer verletzt hat.

Randy Krummenacher brachte seine Maschine nachhause und setzte sich in einem Zweikampf gegen Esteve Rabat durch, um Rang zehn zu holen. Für Dominique Aegerter war das Rennen hingegen früh beendet, weil er wegen eines Problems an die Box kommen musste. In der Weltmeisterschaft ist es durch Faubels Sieg wieder enger geworden. Talmacsi liegt nur noch fünf Punkte vor Faubel. Die Zwei haben sich von ihrem nächsten Verfolger aber abgesetzt. Tomoyoshi Koyama hat als Dritter bereits 55 Punkte Rückstand auf Talmacsi.