Die WM der 125er ist in Estoril noch einmal spannender geworden. Nur noch fünf Punkte trennen Gabor Talmacsi und Hector Faubel, nachdem Faubel sich auf der Zielgeraden den Sieg vor seinem Teamkollegen holen konnte. Für den Spanier war aber nicht die Fahrt zur Ziellinie entscheidend. "Der Schlüssel war der Start und der war wirklich gut. Danach bin ich einfach bei der Gruppe geblieben", erzählte Faubel. Als Pasini dann ausgefallen war, überlegte er kurz, ob er wegfahren sollte, da er nicht wieder in Probleme kommen wollte. "Ich habe mir aber etwas für die letzte Runde aufgehoben, da ich wusste, dass ich Talmacsi auf der Geraden mit der Power holen kann. Ich freue mich sehr über den Sieg", meinte Faubel

Der Besiegte, Talmacsi, wirkte allerdings auch nicht unbedingt niedergeschlagen, auch wenn er nicht gewinnen konnte. Es begann irgendwie schon beim Start nicht gut für ihn. "Ich habe beim Start mein Bestes gegeben, aber es war nicht genug und ich wurde von vielen überholt. Danach fand ich aber einen guten Rhythmus und habe die Gruppe geholt", erklärte der Ungar. Nach Pasinis Sturz sei die Gruppe sehr langsam geworden und es war eher ein Fahren als ein Rennen, sagte Talmacsi mit einem Lächeln. "Es war aber lustig, denn noch mehr Leute kamen hinzu, Espargaro und Olive. Am Ende musste ich in den Kurven alles probieren, denn meine Maschine war auf der Geraden nicht so schnell wie die von Hector", meinte er. Es reichte dann zwar nicht, er sei aber zufrieden, meinte er.

Besonders zufrieden war Pol Espargaro. In seiner Auslaufrunde gönnte er sich einen Moment, um inne zu halten und zu realisieren, dass er sein erstes Podest in der Motorrad-WM geholt hatte. Während des Rennens dachte er sogar kurz daran, dass noch mehr drin sein könnte. "Fünf Runden vor Ende dachte ich, ich hätte eine Chance auf den Sieg. Es waren aber viele Fahrer mit viel Erfahrung dabei. Als es die Gerade runter ging, habe ich nur gedacht, dass es für das Podium reichen muss", berichtete der 16-jährige. Da er das ganze Jahr hart gearbeitet und darum gekämpft hatte, nach vorne zu kommen, war er besonders erfreut, dass es am Ende aufging.