Eigentlich wollte sich Noah Dettwiler 2025 endlich einen Namen in der Motorrad-Weltmeisterschaft machen, doch seine zweite Saison in der Moto3-Klasse verlief bislang so überhaupt nicht nach Plan. Weder in Thailand noch Argentinien oder zuletzt in Austin hatte er verletzungsbedingt an den Start gehen können und wartet damit noch auf seinen ersten Renneinsatz im laufenden Kalenderjahr.
Folgenschwerer Sturz bringt Dettwiler um Moto3-Saisonstart
Ausschlaggebend dafür war ein folgenschwerer Sturz bei den Testfahrten in Jerez Mitte Februar. Dabei hatte sich am linken Handgelenk und am rechten Ellbogen verletzt, beide Frakturen machten Operationen nötig. Die erste OP am linken Handgelenk erfolgte bereits unmittelbar nach dem heftigen Abflug bei den Testfahrten, die zweite OP am rechten Ellbogen knapp zwei Wochen später im Vorlauf des Argentinien-Grand-Prix.
Beide Operationen verliefen nach Plan, ein Comeback am vergangenen Wochenende in Austin kam jedoch zu früh. Der MotoGP-Arzt des Vertrauens Dr. Xavier Mir erteilte nach umfangreichen Untersuchungen in Barcelona kein Grünes Licht für den Stammfahrer des CIP Green Power Teams, die in den USA somit erneut auf Ersatzmann Adrian Cruces zurückgriffen.
MotoGP-Arzt erteilt Freigabe für Katar-GP
Weitere zwei Wochen später gibt es nun aber endlich gute Neuigkeiten aus dem Dettwiler-Lager. Wie der 19-jährige Schweizer am Donnerstagmittag in einer Pressemitteilung bekanntgab, konnte er bereits am vorangegangenen Mittwoch eine wichtige Hürde erfolgreich nehmen, um beim Katar-Grand-Prix (11. - 13.04.) wieder am Start zu sein. Erneut zu Untersuchungen ins Universitätsklinikum von Barcelona gereist, zeigte sich Dr. Mir diesmal "zufrieden mit dem Heilungsprozess an der linken Hand sowie dem rechten Ellbogen und gab seine Zustimmung, dass Dettwiler Anfang nächster Woche nach Katar reisen kann."
Gänzlich gesichert ist das Moto3-Comeback von Dettwiler damit aber noch nicht. Bevor er am Freitag im FP1 erstmals wieder auf die Strecke darf, muss er am Donnerstag noch den Medical-Check bei den MotoGP-Ärzten um Dr. Angel Charte bestehen. Da dessen Kollege Dr. Mir hat aber jahrelange Erfahrung in der Behandlung von Motorrad-Rennfahrern vorzuweisen hat, wäre es sehr überraschend, wenn die MotoGP-Ärzte nicht auch grünes Licht geben würden.
Entsprechend erfreut zeigte sich Dettwiler, wohl schon bald wieder auf die Rennstrecke zurückkehren zu können. "Ich bin unglaublich erleichtert, dass ich das Okay von Dr. Mir erhalten habe", sagt der Moto3-Youngster. "Die letzten Wochen waren sicherlich keine leichte Zeit für mich. Mental war es nicht einfach, zu Hause zu sitzen und die Rennen im Fernsehen zu verfolgen. Dennoch denke ich, dass wir in Bezug auf meine Genesung gute Arbeit geleistet haben - ich fühle mich in guter Verfassung. Das erste Rennwochenende wird sicherlich sehr hart, denn ich bin sicher, dass ich noch Schmerzen haben werde. Aber ich bin positiv gestimmt."
Noah Dettwiler unter Zugzwang: Ersatzmann Cruces liefert ab
Ein guter Auftakt in Katar wäre jedenfalls wichtig für Dettwiler, denn seine weitere Moto3-Karriere könnte anderenfalls schnell ins Wanken geraten. Im Debütjahr 2024 blieb er hinter den Erwartungen zurück, holte lediglich in einem Rennen zwei WM-Punkte. Ganz anders Ersatzmann Cruces: Der junge Spanier schaffte es mit den Rängen 14, 13 und 8 bislang in jedem Rennstart 2025 in die Punkte und liegt in der Fahrer-WM auf Platz zwölf. Ohne Zweifel mehr als genug Eigenwerbung für eine dauerhafte Beförderung in die Moto3.
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