Moto3 und Mugello: eine Kombination, die Spannung garantiert. Mehr Überholmanöver als in dem Moto3-Rennen in der italienischen Toskana hat wohl kaum ein Motorradrennen je gesehen. Am Ende konnte sich Andrea Migno durchsetzen und sicherte sich seinen ersten WM-Sieg. Philipp Öttl musste sich nach einem tollen Rennen nur mit Rang 14 zufriedengeben.

Die Schlüsselszene

Die Schlüsselszene des Rennens ereignete sich im letzten Rennen. Andrea Migno nutzt den Windschatten seiner Konkurrenten auf der Zielgeraden und geht in Führung. Der Italiener kann die Positionen halten und siegt trotz des Windschattens seiner Konkurrenten in seiner Heimat.

Der Rennfilm

Start: Fabio Di Giannantonio startet von Rang drei fantastisch und holt sich den Holeshot. McPhee und Mir haben weniger Glück.

1. Runde: Fenati springt auf den zweiten Platz vor, der ehemalige Polesetter Martin pflügt aggressiv durchs Feld und ist nach wenigen Kurven Sechster.

2. Runde: An der Spitze des Feldes haben sich sieben Fahrer von dem Verfolgerfeld freigefahren. Di Giannantonio führt weiterhin, Fenati hängt direkt dahinter. Martin fährt weiter aggressiv, er ist bereits Dritter. Öttl liegt nach einer Runde auf Rang 22.

3. Runde: Fenati zieht auf der Ziellinie an Di Giannantonio vorbei, der Italiener schlägt aber zurück. Ramirez zieht eine Kurve später auf den zweiten Platz vor, Martin fällt auf vier zurück. Fenati und Ramirez wechseln Positionen.

4. Runde: Martin holt sich die Führung vor Darryn Binder, der es ebenfalls in die Führungsgruppe geschafft hat. Dritter ist McPhee, der ebenfalls von weiter hinten wieder auftaucht. Öttl fährt auf Rang 20 vor.

5. Runde: Auf der Zielgeraden nutzen die Verfolger wieder den Windschatten und ziehen an Martin vorbei. Der fällt auf sieben zurück, Fenati geht in Führung. Ein paar Kurven später hat der Italiener eine kleine Lücke zu seinen Verfolgern aufgefahren. Dahinter führt Binder vor Mir.

6. Runde: Fenati und Di Giannantonio liefern sich auf der Zielgeraden einen kurzen Kampf, Fenati geht aber an seinem Landsmann vorbei. Öttl liegt schon auf Platz 17.

7. Runde: Und wieder der Windschatten: Diesmal ist Fenatis Vorsprung nicht groß genug, Mir, Migno und Di Giannantonio ziehen an ihm vorbei. Eine Kurve später auch Ramirez. An der Spitze geht Migno vor Mir in Führung. Öttl holt sich noch einen Platz und klettert damit auf Rang 16.

8. Runde: Di Giannantonio geht erneut in Führung, dahinter reiht sich wieder Fenati ein.

9. Runde: Die Führung wechselt auf der Zielgeraden ein weiteres Mal, diesmal geht Ramirez nach ganz vorn. Öttl macht weitere zwei Plätze gut und geht auf Rang 14.

10. Runde: Ein weiteres Windschatten-Duell auf der Zielgeraden: Die komplette Führungsgruppe wechselt Plätze, neuer Führender ist Mir. Jules Danilo crasht in Kurve fünf.

11. Runde: Binder geht am Anfang der Runde an die Spitze, Edoardo Sintoni beendet das Rennen vorzeitig. Zur Rundenmitte zieht Mir wieder an Binder vorbei, Martin hängt dahinter.

12. Runde: Binder schlägt Mir auf der Zielgeraden, geht in Kurve eins aber weit und lässt seinen Konkurrenten durch. Kurz vor Rundenende drängt Fenati sich an Binder auf Platz zwei vorbei.

13. Runde: Erneut haben sich sieben Piloten von den Verfolgern freigefahren. Diese wechseln auf der Zielgeraden aber kontinuierlich die Plätze. Sieger in dieser Runde wird Di Giannantonio.

14. Runde: Aus dem Nirgendwo holt Bulega in die Führungsgruppe auf und wird Dritter. An der Spitze gewinnt Mir ein weiteres Mal die Windschatten-Schlacht, Di Giannantonio weist ihn aber in die Schranken.

15. Runde: Auf der Zielgeraden wächst die Führungsgruppe auf 22 Fahrer an. Binder führt die Meute an, Fenati und Martin rutschen auf elf und 13 ab. Öttl holt dagegen auf und wird Neunter.

16. Runde: Migno kommt wieder nach ganz vorn, Suzuki fährt auf zwei vor. Öttl holt sich auf der Zielgeraden den siebten Platz. Di Giannantonio rutscht auf Platz 13 zurück, Fenati ist mittlerweile nur noch 17.

17. Runde: In der ersten Kurve kommt es zwischen Binder und Suzuki zu einer Berührung, beide bleiben sitzen, aber Suzuki rutscht damit auf Platz 15 ab. Öttl nutzt die Chance und wird Sechster. An der Spitze führt mittlerweile Guevara vor Canet und Migno.

18. Runde: Öttl zieht auf der Zielgeraden durch den Windschatten auf den zweiten Platz vor, Di Giannantonio schafft es noch, sich vor ihn zu drängen. Amirez und Canet kämpfen dahinter um Rang drei. Ein paar Kurven später geht Öttl sogar in Führung.

19. Runde: Windschatten deluxe: Canet geht in Kurve eins in Führung, Öttl fällt auf Rang sechs zurück. Fenati und Martin können mittlerweile von den hinteren Positionen nicht mehr auf die Führenden aufschließen. Nach einer halben Runde hat mittlerweile Di Giannantonio geführt, aber Guevara schlägt ihn ein weiteres Mal.

20. Runde: Öttl rutscht in der letzten Runde auf den 14. Platz zurück, an der Spitze geht Migno in Führung.

Ziel: Migno kann sich im Windschatten-Duell durchsetzen und holt sich seinen ersten Moto3-Sieg bei seinem Heimrennen von Mugello. Di Giannantonio wird Zweiter vor Guevara. Öttl beendet das Rennen auf Rang 14.

Die Stimmen vom Podium

Andrea Migno (Sieger): "Ich kann gerade gar nichts fühlen, ich habe mich schon in der letzten Runde an nichts mehr erinnern. Es ist einfach unfassbar. Wir haben im Warm-Up viel verändert, aber es hat alles gut funktioniert im Rennen. Wir haben viel zum Rennende hin gearbeitet und es hat gut geklappt. Ich kann kaum mehr sagen."

Fabio Di Giannantonio (Zweiter): "Mein Plan war, in der letzten Kurve Zweiter zu sein und im Windschatten zu sein, um zu gewinnen. Aber ich denke, dass wir trotzdem einen guten Job gemacht haben. Ich habe alles gegeben, aber ich konnte den Windschatten nicht nutzen, Migno war einfach zu schnell."

Juanfran Guevara (Dritter): "Es war ein sehr anstrengendes Rennen. Es ist unglaublich. Ich habe mir viel Mühe gegeben, auch das Team hat toll gearbeitet. Ich danke meinem Team, meiner Familie und Freunden. Ich freue mich sehr."

So lief das Rennen für Philipp Öttl

Bei Rennstart landete Philipp Öttl nur auf dem 22. Platz, konnte sich aber im frühen Verlauf des Rennens erst auf Rang 20 und dann auf Rang 17 vorfahren. Doch damit war noch lang nicht Schluss, Öttl kämpfte sich immer weiter im Feld vor und konnte irgendwann auf die Führungsgruppe aufschließen. Kurzzeitig ging der einzige deutsche Moto3-Pilot in Führung, verlor diese durch die Windschatten-Duelle aber eine Runde später wieder. Am Ende des Rennens fiel Öttl sogar nur auf den 14. Platz zurück.

Die Lehren des Rennens

  • Die Moto3 ist unvorhersehbarer als jede andere Rennserie
  • Mugello ist ein Garant für spannende Rennen
  • Italiener gehen in ihrem Heimatland für den Sieg immer einen Schritt weiter