Danny Kent macht es im Moto3-Titelrennen richtig spannend und fuhr im letzten freien Training nur den zwölften Rang ein, während sich sein einzig verbliebener Verfolger Miguel Oliveira souverän die Bestzeit holte. Der einzige deutsche Moto3-Pilot Philipp Öttl fuhr unterdessen in die Top Ten.

Die Platzierungen: Gleich zu Sessionbeginn setzte Öttl ein Ausrufezeichen, mit 1:41.376 fuhr er auf den ersten Platz Schon nach der nächsten fliegenden Runde aber wurde er von zahlreichen Fahrern verdrängt und Vinales setzte sich an die Spitze. Nach einer Viertelstunde durchbrach dann McPhee als Erster die 1:40er-Schallmauer und legte eine 1:39.994 vor. Als die anderen Fahrer sich neue Reifen holten, fuhr Öttl alleine seine Runden, kam aber nicht ganz an die Spitzenzeiten heran. Auch Oliveira und Kent kamen auf ihren ersten Runs nicht auf vordere Plätze. Eine Viertelstunde vor Schluss gelang McPhee eine 1:39.712, während Kent auf Platz sieben vorkam, aber weiter die Spitze nicht attackieren konnte. Oliveira lag unterdessen auf dem sechsten Rang. Als die Fahrer sich erneut frische Reifen holte, drehte wieder Öttl einsam seine Runden und sieben Minuten vor Schluss zahlte sich diese Taktik aus: Mit drei Zehntelsekunden Rückstand gelang ihm die zweitschnellste Zeit, dann legte er sogar noch eine ähnlich schnelle Zeit nach, wurde aber von Quartararo vom zweiten Rang verdrängt. Vier Minuten vor Schluss preschte Navarro mit 1:39.483 an die Spitze, Oliveira fuhr auf Rang drei, während Kent bis auf den 13. Platz durchgereicht wurde. In den letzten Minuten fielen dann die 1:39er-Zeiten von zahlreichen Fahrern, in letzter Sekunde brannte Oliveira eine 1:39.293 in den Asphalt und setzte sich damit an die Spitze, während Kent trotz einer Verbesserung seiner Zeit nur der zwölfte Rang blieb.

Die Bestzeit im letzten freien Training der Moto3 holte sich in Valencia Oliveira vor Navarro und Fenati, Viertschnellster war Kornfeil. Dahinter reihten sich Wild-Card-Pilot Bulega, Ono und McPhee ein. Migno lag auf dem achten Rang vor Brad Binder. Öttl komplettierte die Top Ten

Die Zwischenfälle: Nach wenigen Minuten rollte Antonelli aus, versuchte, sich mit einem technischen Problem noch bis zur Box zu schleppen, aber in der Einfahrt der Boxengasse musste er dann schieben und verlor viel Trainingszeit. Erneut wurde einigen Fahrern eine Rundenzeit für das überfahren der Streckenbegrenzung gestricht, diesmal erwischte es zum Beispiel Brad Binder. Kurz vor Trainingshalbzeit hatte Bulega einen spektakulären Slide und konnte gerade noch einen Highsider abfangen.

Zwölf Minuten vor Schluss kam Antonelli in Turn 5 zu Sturz, blieb aber unverletzt. Sechs Minuten vor Schluss kam Oliveira in Turn 8 von der Strecke ab, konnte aber einen Sturz vermeiden. Zwei Minuten vor Schluss stürzte Rodrigo heftig in Turn X, zahlreiche andere Fahrer konnten seinem Motorrad gerade noch ausweichen.

Das Wetter: Zum dritten Freien Training bot das Circuito Ricardo Tormo ähnliche Wetterbedingungen wie am Freitagmorgen auf. Die Sonne schien schon, aber noch war es herbstlich kühl. Die Luft hatte sich erst auf 14 Grad, der Asphalt auf 13 Grad erwärmt. Im Laufe des Trainings erhitzte sich die Strecke durch die Sonneneinstrahlung stellenweise auf bis zu 20 Grad, allerdings lagen einige Abschnitte noch im Schatten.

Die Analyse: Bei ähnlichen Bedingungen wir am Freitagvormittag konnte Kent diesmal keine richtig schnelle Runde hinlegen, während sich ausgerechnet sein WM-Rivale Oliveira die Bestzeit holte. Zwar würde er beim derzeitigen Stand trotzdem noch Weltmeister werden, aber sein eigentlicher Plan, jede Session zu dominieren, geht in Valencia definitiv nicht auf. Erfreulich aus deutscher Sicht ist die gute Leistung von Öttl, der sich durchaus Hoffnungen auf einen guten Startplatz machen kann und mit der Strecke hervorragend zurechtkommt. Immerhin fuhr er seine schnellsten Zeiten sogar ohne einen helfenden Windschatten. Wie sich die wärmeren Asphaltbedingungen am Nachmittag auf die Qualifying-Zeiten auswirken, bleibt noch abzuwarten, am Freitag gelang es immerhin am Nachmittag nur wenigen Moto3-Piloten, ihre Zeiten zu verbessern.