Spektakel pur beim Moto3-Rennen in Assen. Bereits früh bildete sich eine hochkarätige Siebener-Gruppe an der Spitze, die dem Rest des Feldes spielend davonzog. Miguel Oliveira siegte nach einem starken Manöver und viel Risiko gegen Fabio Quartararo in der letzten Runde. WM-Leader Danny Kent brachte im engen Zielsprint gegen Jorge Navarro, Romano Fenati, Enea Bastianini und Brad Binder den wichtigen dritten Rang nach Hause. Die Top-7 im Thriller von Assen lagen letztlich innerhalb einer halben Sekunde. Der Achtplatzierte Karel Hanika wies bereits 20 Sekunden an Rückstand auf.

"In dieser Gruppe den Sieg zu holen ist einfach etwas Besonderes. Ich bin verdammt glücklich, dass meine Taktik gefruchtet und sich mein hohes Risiko gelohnt hat", kommentierte Oliveira seinen zweiten Erfolg binnen drei Rennen. Hatte der Portugiese die Runden zwischendrin zuvor stets das Feld angeführt, um bei Start-und-Ziel letztlich hinter mindestens einem Kontrahenten zu liegen, änderte er für den letzten Umlauf dann seine Taktik.

Abgeklärter Kent bejubelt wichtige Punkte

"Ich wusste, dass ich die Führung nicht halten kann und bin die letzte Runde sehr aggressiv und offensiv, aber als Zweiter angegangen. Ich habe dann Quartararo genau an der Stelle überholt, wo ich meist meine Führung abgegeben hatte. Das hat super geklappt." Den Sieg ins Ziel zu bringen war dann allerdings alles andere als ein Kinderspiel: "Fabio und Danny haben so gedrückt, dass ich eine super-aggressive Linie durch die finale Schikane nehmen musste, um mit genug Schwung auf Start-und-Ziel zu kommen. Dabei bin ich fast gestürzt. Jetzt bin ich einfach nur glücklich."

WM-Leader Danny Kent baute seine Gesamtführung aus, Foto: Milagro
WM-Leader Danny Kent baute seine Gesamtführung aus, Foto: Milagro

Super-Rookie Quartararo ärgert sich nach seinem zweiten "Silber-Rang" der Saison einerseits über die verpasste Siegchance, freut sich jedoch sehr über den ersten Podestplatz seit fünf Rennen. "Ich wollte natürlich gewinnen, aber die letzte Runde in dieser starken Gruppe war so schwierig. Kent hinter mir zu halten war einfach tough und leider konnte ich Miguel nicht mehr abfangen. Das Rennen kam mit aber irgendwie komisch vor, denn wir waren langsamer als gedacht. Ich hätte uns rund eine halbe Sekunde pro Runde schneller erwartet."

WM-Leader Kent, der seine Führung auf brachiale 57 Punkte ausbaute, freute sich sehr über den soliden Auftritt: "Klar willst du immer gewinnen, aber das Rennen war einfach so hart, dass ein dritter Rang auch absolut super ist. Ich hatte einfach nicht genug Top-Speed für die zwei Jungs vor mir, nicht einmal im Windschatten. Auch der Wind hier hat mir einige Probleme bereitet. Am Ende des Tages habe ich die WM-Führung ausgebaut, und nur aus diesem Grund sind wir ja auch hier."