Alex Rins gewann den San Marino GP vor Maverick Vinales. Da WM-Leader Luis Salom das Podium verfehlte, sind die beiden Spanier nun in Schlagdistanz ihres Landsmannes. Jonas Folger konnte seine Pole Position nicht nutzen und ging leer aus.

Am Start sah es für den bayrischen Aspar-Piloten noch gut aus: Folger bog als Führender in die erste Kurvenkombination. Dahinter reihten sich Rins und Vinales ein. Salom konnte sich in der ersten Runde von Startplatz zehn auf Platz sieben verbessern. In der dritten Runde attackierte Rins erstmalig und schnappte Folger die Führung weg, wenige Kurven später musste der Bayer auch Vinales vorbei lassen. In der vierten Runde war das Rennen für den Polesitter zu Ende. In Kurve acht öffnete er ein wenig zu früh den Gashahn und wurde von seiner Kalex-KTM in hohem Bogen abgeworfen. Folger konnte die Unfallstelle aber selbst verlassen.

Für Salom ging es um Schadensbegrenzung, Foto: Milagro
Für Salom ging es um Schadensbegrenzung, Foto: Milagro

Damit ging es zwischen Vinales und Rins um die Führung, die in der Anfangsphase des Rennens mehrfach wechselte. Dahinter holte Salom auf und tauchte in der sechsten Runde erstmals auf Rang drei und damit an der Spitze der Verfolgergruppe auf. Die Führungsarbeit überließ er aber rasch Alex Marquez, der sich bis zur Mitte des Rennens allerdings absetzen und über drei Sekunde auf Salom herausfahren konnte. Der WM-Leader kam in der Gruppe ab Rang vier immer weiter unter Druck, musste die Führungsarbeit sogar einige Zeit lang an Zulfahmi Khairuddin abgeben, doch der Rückstand auf Marquez wurde immer größer. An der Spitze bogen Vinales und Rins mit einem Vorsprung von 1.3 Sekunden auf den Drittplatzierten in die letzten zehn Runden ein.

Marquez schien sich mit Rang drei zu begnügen oder konnte einfach nicht schneller, denn in der Endphase fiel der kleine Bruder von MotoGP-Leader Marc Zehntel um Zehntel vom Spitzen-Duo ab. Sein Podiumsplatz kam aufgrund seiner über zehn Sekunden Vorsprung auf die Verfolger nicht mehr in Gefahr. An der Spitze attackierte Rins drei Runden vor Schluss aus dem Windschatten Vinales, musste seinen Landsmann aber einen halben Umlauf später wieder vorbei lassen. Er lauerte bis zum Ende auf seine Chance im Windschatten und schlug in Kurve elf der finalen Runde zu. Fünf Hundertstel fehlten Vinales am Ende auf den Sieg, den Rins bejubeln durfte. Marquez komplettierte mit einem Rückstand von 6.4 Sekunden das Podium. Salom konnte sich in der Verfolgergruppe Rang vier sichern. Damit liegt er in der WM-Wertung 19 Punkte vor Vinales und 21 vor Rins, der nun bei vier Saisonsiegen hält.

Hinter Salom sahen Jack Miller, Zulfahmi Khairuddin, Miguel Oliveira und Niccolo Antonelli die Zielflagge. Über das beste Ergebnis seiner Karriere durfte sich Philipp Öttl freuen, der sich den neunten Rang sicherte. Er war damit der einzige Deutsche, der in Misano punkten konnte. Luca Amato wurde 24., Toni Finsterbusch belegte Platz 26. Florian Alt musste nach einem Defekt aufgeben. Ebenfalls auf der Liste der Ausfälle standen neben Folger und Alt Valentino Rossis Halbbruder Luca Marini, Francesco Bagnaia, Matteo Ferrari, Alexis Masbou und Eric Granado.