Für die Teams und Fahrer der Moto3-Klasse war die Arbeit mit dem sonntägigen Gran Premio d´Italia längst noch nicht getan, da am Dienstag ein eintägiger Test auf dem Mugello Circuit in der Toskana zu absolvieren war. Während am Montag die 5.245 Meter lange Rennstrecke der Moto2-Klasse vorbehalten war und aufgrund einiger Wetterkapriolen ein paar Pausen eingelegt werden mussten, waren hingegen die vor Ort gebliebenen Moto3-Teams diesbezüglich um einiges glücklicher bedient. Bei besten Bedingungen begann um 9:30 Uhr die Trainingszeit und bis auf einen leichten Nieselregen kurz vor einer halbstündigen Mittagspause um 13:00 Uhr wurde bis zum Ende um 18:00 Uhr eifrig getestet.

Unabhängig der guten Resultate am vergangenen Wochenende beim fünften Grand Prix der Saison mit der Pole-Position am Samstag und dem sechsten Rang im Rennen, wartete am Dienstag auf Aspar-Pilot Jonas Folger viel Arbeit. Der deutsche Jungstar arbeitete sich zusammen mit seiner erfahrenen Crew des spanischen Rennstalles zielstrebig und gewissenhaft durch das vorgenommene Programm und nach dem längst notwendigen Test-Tag, an dem man in aller Ruhe Versuche und Fehler aussortieren konnte, war man mit den gesammelten Ergebnissen zufrieden. Folger konzentrierte sich ausschließlich auf Chassis-Abstimmungsarbeiten, indem man unzählige neue Lösungen dafür ausprobierte und die auch schließlich zu exzellenten Einstellungen führten. Nachdem während der vergangenen Rennen die Chassis-Performance zu stark abbaute, hat er nun eine klare Vorstellung wie er diese vom Start bis ins Ziel auf gleichbleibend hohen Level halten kann. Folger führte am Dienstag die meiste Zeit die Zeitenliste ab, ehe der Kalex-KTM-Pilot am Nachmittag seine 1:58.168 erzielte.

"Wir sind heute viele Runden gefahren und haben deshalb mit dem Motor das Limit der Leistungsdauer erreicht. Das war auch der Grund dafür, warum wir den Test etwas früher beenden mussten. Schade, denn bis auf ein paar Dinge konnten wir unsere Agenda vollständig abarbeiten und einige Runden mehr wären bestimmt nicht umsonst gewesen. Ich bin aber auch so zufrieden, weil nach all den durchgeführten Tests zu erkennen ist, dass wir am besten Weg sind das Bestmögliche aus dem uns zur Verfügung stehenden Material zu holen. Wir haben viele Änderungen vorgenommen, die sich auf das Chassis auswirken und alle davon waren sehr produktiv. Wir haben heute ausschließlich an der Geometrie gearbeitet, indem wir die Gabel steiler angeordnet haben. Das führt zwar zu einem nervöseren Motorrad, aber dafür ist es umso agiler und leichter fahrbar. So gesehen können wir heute wirklich von einem Fortschritt sprechen. Die Verbesserungen ermöglichten uns um vieles mehr konstanter zu sein, als es am vergangenen Wochenende jemals der Fall war. Dank der heutigen Erkenntnisse kann ich die Kurven viel besser fahren, nämlich sogar vom Scheitelpunkt bis hin zum Kurvenausgang. Es ist nun viel einfacher die Linie zu halten und das Bike bewegt sich kaum, und vor allem lässt es sich leichter einlenken. Wegen all dieser Änderungen an der Geometrie musste ich meinen Fahrstil geringfügig anpassen, aber ich bin dafür mit der neuen Situation umso glücklicher, weil ich mich nun mit dem Gesamtpaket um einiges komfortabler fühle", resümierte er.