Maverick Vinales konnte die Moto3 Saison nicht ganz so dominieren, wie es sich einige Experten vorgestellt hatten. Dennoch lieferte der junge Spanier gute Rennen ab und holte immerhin fünf Siege. In der Gesamtwertung bedeutet dies dennoch Rang zwei und neun Punkte Rückstand auf Sandro Cortese. Der Youngster blickt im Interview auf seine erste Saisonhälfte.

Bist du zufrieden mit der ersten Saisonhälfte?
Maverick Vinales: "Absolut, man muss sich ja nur die Statistik ansehen: Fünf Siege, vier Poles – das sind gute Ergebnisse."

Hättest du diese Position akzeptiert, wenn man sie dir Anfang der Saison vorgeschlagen hätte?
Maverick Vinales: "Natürlich, wer würde das nicht? Ich glaube da würde keiner zweimal nachdenken."

Sandro Cortese hat weniger Siege als du, er führt aber in der Gesamtwertung. Konstanz ist eine wichtige Komponente im WM-Kampf?
Maverick Vinales: "Zweifellos. Es ist wichtig konstant zu fahren und möglichst wenig Fehler zu machen. Es ist aber auch wichtig schnell zu sein."

Was waren deine besten und deine schlechtesten Momente in dieser Saison?
Maverick Vinales: "Jeder Sieg ist ein besonderer Moment. Mein Tiefpunkt war vielleicht Deutschland."

Es heißt ja mit zwei Ausfällen kann man immer noch Weltmeister werden. Du hattest deine zwei bereits in Frankreich und Deutschland, glaubst du das?
Maverick Vinales: "Das sind ja keine absoluten Zahlen, nur eine Möglichkeit. Umso weniger Ausfälle du hast, desto besser ist es natürlich, aber wenn es so knapp zugeht wie bei uns, dann passieren allen schnell Fehler. Wir werden natürlich versuchen keinen weiteren Ausfall zu fabrizieren."

Die erste halbe Saison der neuen Kategorie mit vielen Tests und Änderungen für die Werke ist vorüber. Wie würdest du die Leistung und die Entwicklung der FTR-Honda bisher einschätzen? Was wünschst du dir von ihnen noch für die verbleibenden Rennen?
Maverick Vinales: "Die Entwicklung war sehr gut. Zu Beginn des Jahres war das Bike langsamer als die KTM. Dann hat Honda einen Durchbruch geschafft, der uns in die Position brachte, gegen sie zu kämpfen und in den letzten Rennen funktioniert aber auch die KTM wieder sehr gut. Obwohl noch mehr Arbeit erforderlich ist, hat mir mein Team ein sehr konkurrenzfähiges Bike hingestellt."

Ist die zweite Hälfte der Meisterschaft mit acht verbleibenden Rennen, inklusive Trips nach Asien und Ozeanien ansträngender als die erste?
Maverick Vinales: "Sicherlich. Es ist immer herausfordernd, denn es ist die letzte Hälfte und dabei wird die Meisterschaft entschieden. Jedes Mal werden es weniger Rennen und der Raum für Fehler wird ebenso kleiner."

Sandro Cortese und dich trennen nur neun Punkte, während der drittplatzierte Luis Salom über 50 Zähler hinter dir liegt. Wie würdest du die Rivalität um den Titel beschreiben?
Maverick Vinales: "Er ist ein starker, konstanter Fahrer. Es gibt keine Zweifel daran, dass er ein großartiger Rivale ist, was den Rennen, in denen ich ihn schlagen kann, noch mehr Wert verleiht."

Wie würdest du die Änderung einschätzen, nachdem du in der letzten Saison auf einer 125er Maschine und nun auf einer Moto3 sitzt?
Maverick Vinales: "Es gibt nicht allzu viele Unterschiede, was wir schon bemerkten, als wir das Motorrad zum ersten Mal testeten. Wir wussten, dass sich die Klasse entwickeln würde, dass die Bikes weniger Kraft haben würden, aber leichter zu fahren sind. Meiner Meinung nach ist es eine interessante Kategorie."

Was machst du in der Sommerpause? Urlaub?
Maverick Vinales: "Ich nehme mir Zeit bei meinen Freunden und meiner Familie, ruhe mich aus, entspanne, schalte ab, aber trainiere auch. Es ist eine Mischung aus Ausruhen und Training."

Warum hast du einen Eber als Maskottchen?
Maverick Vinales: "Weil es der Spitzname ist, den ich vom Team habe. Ich denke, es liegt an meiner aggressiven Einstellung auf der Strecke. Ich mag ihn wirklich."