Jonas Folger zeigte mit dem neunten Platz auf dem Misano World Circuit erneut sein großes Kämpferherz. Der 18-jährige Aprilia-Pilot, der auch an diesem Wochenende mit der RSW-Version der Rennmaschine seines Teams vorlieb nehmen musste, glich die Leistungsunterschiede seines Arbeitsgerätes im Vergleich der zur Konkurrenz mit seinem Einsatzwillen aus. Nach einem weniger gut gelungenen Start fuhr Folger ein fehlerloses Rennen, nachdem er sich in der Anfangsphase gegen seine direkten Konkurrenten Jakub Kornfeil und Miguel Oliviera erfolgreich durchgesetzt hatte.

Der weitere Verlauf gestaltete sich für Folger als einsames Rennen, da er auf den Geraden ohne Windschatten keine Chance hatte, zu der Gruppe mit Maverick Vinales vor ihm aufholen zu können und von hinten keine Gefahr drohte. Trotzdem ließ er nicht locker und fuhr bis zur Zielflagge gleich schnelle Rundenzeiten wie seine Vorderleute. Nach 23 Runden kam er als Neunter ins Ziel und verteidigte mit den sieben gewonnenen Punkten den fünften Rang in der WM-Wertung.

Auf der Geraden zu langsam

Folger berichtete: "Es war in jeder Hinsicht ein schwieriges Rennen. Schon am Start hatte ich Probleme, weil ich nicht richtig weg gekommen bin und noch dazu habe ich dann in der ersten Runde im dichten Verkehr einige Positionen verloren. Die dritte Runde beendete ich sogar nur als 13. Erst als ich mich an Jakub vorbei drängen konnte, habe ich dann meinen Rhythmus gefunden. Leider hat mich beinahe im gleichen Augenblick Miguel überholt, was mich erneut Zeit gekostet hat. Ich konnte ihn zwar zwei Runden später wieder zurück überholen, aber ich realisierte sehr bald, dass mir als Erster dieser Gruppe auf den Geraden der Speed fehlt, um den Anschluss nach vorne herzustellen."

Von der seiner Gruppe konnte sich Folger dann zwar absetzen, doch ohne Windschatten blieb Vinales ein unerreichbares Ziel. "Ab diesen Zeitpunkt fuhr ich mein eigenes Rennen. Nach vorne ging nichts mehr, weil die Post schon zuvor abgefahren war, und nach hinten habe ich den Abstand locker kontrollieren können. Ich habe aber in jeder Phase des Rennens mehr als 110 Prozent gegeben. Von meinen Rundenzeiten her hätte ich mit der Gruppe vor mir mithalten können. So gesehen kann ich mit meiner Leistung zufrieden sein. Obwohl es wichtige Punkte für den WM-Stand sind, kann ich mich über die Platzierung weniger freuen. Mit einem besseren Start wäre vielleicht mehr drinnen gewesen. Bei diesen schwierigen Bedingungen mit der extremen Hitze und Luftfeuchtigkeit, so wie es am Sonntag der Fall war, hatte ich mit meiner Fitness keine Probleme. Ich hoffe daher, dass ich bald wieder mit meiner Aprilia RSA fahren darf", meinte Folger.