Den Großen Preis der Tschechischen Republik hat der Spanier Nicolas Terol für sich entscheiden können. Souverän fuhr er unter Mischbedingungen aus nass und trocken über 20 Sekunden Vorsprung heraus und ließ dann nichts mehr anbrennen. Mit ihm auf dem Podest standen seine spanischen Landsmänner Pol Espargaro und Esteve Rabat.

Bester Nicht-Spanier war der Deutsche Jonas Folger, der ein ordentliches Rennen zeigte und sich schließlich mit Rang vier sein bestes Saisonergebnis holte. Dabei stand er bis zum Schluss unter heftigem Druck des Tschechen Jakub Kornfeil. Doch Folger konnte die Oberhand behalten. Bradley Smith kam knapp dahinter ins Ziel.

Jonas Folger fuhr mit Rang vier sein bestes Ergebnis der Saison ein., Foto: Milagro
Jonas Folger fuhr mit Rang vier sein bestes Ergebnis der Saison ein., Foto: Milagro

Mischbedingungen und Startabbruch

Zunächst sollte in Brünn als Trockenrennen gestartet werden, obwohl die Strecke an vielen Stellen noch nass war. Aber fast alle Fahrer wollten mit Slicks ausrücken. Als es aber in die Warmup-Runde gehen sollte, ging noch einmal Regen über die Start-Ziel-Geraden nieder, weswegen der Start abgebrochen wurde. Das Rennen wurde nun als Regenrennen deklariert.

"Als wir in der Startaufstellung waren, waren wir alle etwas verwirrt, denn sie wollten wirklich erst als Trockenrennen starten. Die Bedingungen sind heute extrem schwierig", sagte Aki Ajo nach wenigen Runden des 125ccm-Rennens im offiziellen Stream der MotoGP-Webseite. Denn in der Senke um die Kevin Schwantz-Kurve herum war es noch richtig nass, in der Waldkurve hinter dem Fahrerlager auch, dazwischen befanden sich richtig trockene Abschnitte.

Reifenpoker

Es war klar, dass das Rennen ein wahrer Reifenpoker werden würde. Gegen Rennhalbzeit war nur noch die Fahrerlagerkurve etwas kritisch, der Rest der Piste war abgetrocknet. Zu dem Zeitpunkt lag Nico Terol rund 20 Sekunden an der Spitze, dahinter kämpften Pol Espargaro und Efren Vazquez um die Plätze zwei und drei, gegen Rennende mischte sich Esteve Rabat wieder dazu und es gab noch einen spannenden Kampf um das Podest.

Jasper Iwema setzte auf Slicks und wurde mit Rang acht belohnt., Foto: Milagro
Jasper Iwema setzte auf Slicks und wurde mit Rang acht belohnt., Foto: Milagro

In der letzten Runde stürzte Vazquez. Ihm rutschte das Vorderrad weg und seine Maschine flog in hohem Bogen auf die Reifenstapel. Dort blieb sie dann auch liegen.

Einer, der auf Slickreifen gesetzt hatte, machte in den letzten Runden noch einmal richtig Boden gut. Der Niederländer Jasper Iwema fuhr dann pro Umlauf sechs Sekunden schneller als der gesamte Rest des Feldes. Vom 17. Startplatz aus war er bis auf den letzten Platz durchgereicht worden, ab Runde fünf ging es wieder nach vorn. Am Ende kämpfte er sich noch bis auf den achten Rang nach vorn.

Konnte die WM-Führung behaupten: Marc Marquez., Foto: Milagro
Konnte die WM-Führung behaupten: Marc Marquez., Foto: Milagro

Der Deutsche Marcel Schrötter brachte Rang 13 nach Hause, nachdem er in der Anfangsphase tief in den Top Ten gefahren war. Aber am Ende schienen auch bei ihm die Reifen nicht mehr mitzumachen. Sandro Cortese verpasste als 16. knapp die Punkte, Randy Krummenacher kam hinter ihm ins Ziel.

Schadensbegrenzung

Für den Spanier Marc Marquez ging es nach seiner Schulter-Verletzung vom Trainingssturz vom Freitag noch um Schadensbegrenzung. Der WM-Leader fuhr einen siebten Rang hinter Bradley Smith nach Hause und konnte seine Führung damit behaupten. Er hat nun 167 Zähler auf seinem Konto, Espargaro und Terol folgen dahinter.

Ein frühes Ende nahm das Rennen für Danny Webb. Der Brite stürzt schon in der dritten Kurve nach dem Start, klemmte sich an seiner Maschine die Hand ein. Er konnte nicht loslassen und rutschte mit einer verbogenen Hand ins Kiesbett. Die Streckenposten mussten ihn befreien, über etwaige Verletzungen ist noch nichts bekannt.