Beim letzten Lauf in Le Mans stand Simone Corsi auf dem Treppchen. Der Aufwärtstrend soll auch beim nächsten Lauf in seiner Heimat fortgesetzt werden. Der Italiener reist mit dem dritten Platz in der Gesamtwertung nach Mugello und will auch hier vorne dabei sein.

Simone, was hälst du von der neuen Moto2 Weltmeisterschaft?
Simone Corsi: Seit den Wintertests weiß ich, dass die Serie sehr konkurrenzfähig sein wird. All das Wissen, dass wir aus anderen Klassen mitbringen (125cc und 250cc) müssen wir uns erneut aneignen. Gerade was der technische Aspekt angeht, da niemand das Motorrad vorher kannte. Ich wusste, dass es eine gute Gelegenheit sein wird und so entschied ich mich für die Moto2.

Katar, Jerez, Le Mans – Eine Steigerung von Rennen zu Rennen.
Nach den Testfahrten vor der Saison mussten wir etwas wichtiges ändern, da wir mit den Zeiten nicht zufrieden waren. Wir entschieden uns den Fokus nicht nur auf die technischen Aspekte zu legen, sondern meinen Fahrstil anzupassen. Ich änderte meine Einstellung zu den Rennen. Und auch zum Training und dem Qualifying. Ich nahm den Ratschlag an und jetzt sieht man, dass sich meine Performance konstant verbessert.

In Le Mans bist du aufs Podium gefahren und liegst derzeit auf dem dritten Platz in der Gesamtwertung.
Im Moment zählt hauptsächlich unsere kontinuierliche Weiterentwicklung. Ich bin mir durchaus bewusst, dass wir besser sein können. Aber ich muss manche Dinge besser verstehen und Schritt für Schritt nach vorne gehen. Es ist wie in der Schule, ich lerne, wie ich an das Rennwochenende herangehen muss. Luca Montiron geht einen besonderen Arbeitsweg und ich sehe welche Ergebnisse wir dadurch erreicht haben. Das Gute ist, dass wir uns alle weiterentwickeln – das gesamte Team.

Ist die Moto2 eine herausfordernde Serie für dich?
In jeder Session gibt es einen Kampf gegen die Stoppuhr. Sehr viele Fahrer sind schnell und unterscheiden sich um wenige Zehntel. In Le Mans lagen 30 Piloten innerhalb einer Sekunde. Der Start ist überaus wichtig und beeinflusst das Endresultat. Und auch die Reifenwahl ist eine wichtige Entscheidung, da sie das gesamte Rennen standhalten müssen. In Frankreich sah man schon viele Fahrer, die ihr Rennen am Streckenrand beendeten.

Angenommen ihr wärt das einzige Team mit dieser Kombination - Motorrad und Chassis. Würde euch das positiv beeinflussen?
Für uns ist die Situation seit Beginn an klar. Während den Rennen sehe ich keinen bedeutenden Unterschied zwischen den Motorrädern. Und dass wir die schnellste Zeit in der letzten Runde fahren, sagt mir, dass wir einen ziemlich guten Job machen. Im Team tauschen wir nur unsere Daten aus. Hätten andere Teams das selbe Chassis, würden sie es ebenso tun.

Dein Heimrennen ist am 6. Juni in Mugello.
Das Bergauf und Bergab in Mugello ist für fast jeden Fahrer aufregend. Und das wir mit einem Podestplatz und dem dritten Platz in der Gesamtwertung anreisen, ist natürlich nochmals motivierend. Ich freue mich auf die Strecke und auf die Menschenmassen, die die Hügel füllen werden. Es wird ein hartes Rennen, weil die Strecke schwierig ist und ich definitiv ganz vorne dabei sein will.

Wie bereitest du dich auf das Rennen in Mugello vor?
Ich werde einige Laufeinheiten absolvieren und mit dem Kart ein paar Runden drehen. Motocross mag ich nicht so sehr. Ich denke es ist ein bisschen zu gefährlich, wenn man an die vielen Rennen denkt, die noch ausstehen. Und natürlich werde ich meinem Job nachgehen: Ich werde die gesamte Woche im Motodromo in Castelletto di Branduzzo sein und Lehrgänge leiten. Ich bin Instruktor und muss mein Einkommen aufrechterhalten. Die Moto2 ist mein Hobby.