Bis Marco Simoncelli im 250cc-Rennen am Sachsenring über den Sieg und Alex Debon sowie Alvaro Bautista über die Podestplätze jubeln konnten, hatten sie und ihre Kollegen einiges durchzumachen. Das Rennen wurde zunächst bei trockenem Wetter gestartet, doch noch in Runde eins abgebrochen, weil Regen einsetzte. Eine halbe Stunde nach dem eigentlichen Rennstart wurde das mittlerweile auf 19 Runden verkürzte Rennen neu begonnen, diesmal als Wet Race bei undurchsichtigen Bedingungen. Bis zum Abbruch bereits gestürzt oder zumindest in Problemen gewesen waren Ratthapark Wilairot, Imre Toth, Alex Baldolini, Jules Cluzel und Mike di Meglio, die sich alle Mühe gaben, beim zweiten Start wieder dabei zu sein. Da der Abbruch in Runde eins kam, hatten sie alle das Recht dazu. Wilairot konnte aufgrund seines Sturzes allerdings nicht mehr fahren.

Ratthapark Wilairot fehlte im zweiten Rennen, Foto: Honda
Ratthapark Wilairot fehlte im zweiten Rennen, Foto: Honda

Besonders wichtig war vor dem Restart die Frage, welche Reifen die richtigen sind. Der Regen schwankte in seiner Intensität und es bestand durchaus die Möglichkeit, dass Intermediate-Bedingungen herrschen könnten. Es konnte aber auch schnell in Bedingungen für volle Regenreifen ausarten. In der Wartezeit vor dem Rennen hörte es sogar wieder zu regnen auf und dank des Windes schien es auch schnell trocken genug für Slicks zu werden. Dementsprechend hektisch wurde gearbeitet und die verschiedensten Reifen wurden aufgezogen. Die Spitze mit Marco Simoncelli, Hector Barbera, Alvaro Bautista und Hiroshi Aoyama setzte auf Slicks. Es gab allerdings immer wieder ein paar Tropfen, dennoch stellten sich die Trockenreifen als richtige Wahl heraus.

Den Restart sicherte sich Alex Debon, der gleich die Flucht antreten wollte. Nur Simoncelli hielt mit, dahinter rangen Alvaro Bautista, Hector Faubel, Hiroshi Aoyama, Thomas Lüthi, Aleix Espargaro, Hector Barbera, Mike di Meglio, Mattia Pasini und Roberto Locatelli. Nur kurz gerungen hatte Vladimir Leonov, der nach wenigen Metern stürzte und das Feld damit weiter reduzierte. Was Bautista nicht gefallen haben dürfte, war der Umstand, dass Aoyama zusammen mit Faubel wegkam und damit seine WM-Führung auszubauen drohte. Eingangs Runde acht machte Simoncelli an der Spitze ernst und zwängte sich in Kurve eins innen an Debon vorbei. Der Italiener versuchte auch gleich, sich nach vorne abzusetzen, Debon gab aber nicht ganz so schnell auf.

Alex Debon rettete Platz zwei ins Ziel, Foto: Ronny Lekl
Alex Debon rettete Platz zwei ins Ziel, Foto: Ronny Lekl

Kurz nach Halbzeit konnte Bautista aufatmen, mit Hilfe von Barbera war die Gruppe wieder an Aoyama herangefahren. Sechs Runden vor Schluss verabschiedete sich Di Meglio aus dem Pulk, der ins Kiesbett rutschte. Zwar konnte er weiterfahren, war aber auf Platz 18 weit zurückgefallen und landete schließlich auf dem 21. Platz. Währenddessen wurde der Kampf um Platz drei richtig intensiv. Aoyama, Bautista und Barbera ließen sich kaum einen Zentimeter zum Durchatmen und attackierten an jeder Ecke. Um es noch etwas lustiger zu machen, schloss von hinten Pasini wieder in die Gruppe auf, der zwischenzeitlich etwas zurückgefallen war. Der Italiener kämpfte aber nicht lange mit, sondern stürzte in Runde 17.

Die Dreiergruppe kam sogar noch der Spitze näher, wo Simoncelli Debon unter Kontrolle hatte. In der letzten Runde wurde dann das Messer endgültig zwischen die Zähne genommen. Bautista schnappte Aoyama und wollte Debon nachsetzen, schaffte es aber nicht ganz, konnte aber Platz drei sichern. Aoyama wurde Vierter und verlor damit ein wenig an Boden auf Bautista. Barbera blieb Platz fünf. Es folgten Hector Faubel, Aleix Espargaro, Thomas Lüthi, Raffaele de Rosa und Roberto Locatelli in den Top Ten. Alex Baldolini, Lukas Pesek, Shoya Tomizawa, Jules Cluzel und Bastien Chesaux fuhren in die Punkte.

In der Weltmeisterschaft führt Aoyama nun mit 10 Punkten vor Bautista. 134 beziehungsweise 124 Zähler haben die Beiden eingefahren. Barbera hält bei 106 WM-Punkten und Simoncelli bei 102, womit die Zwei 28 beziehungsweise 32 Zähler hinter der Spitze liegen.