Das von den Spaniern herbeiersehnte Duell zwischen ihrem Helden Alvaro Bautista und ihrer Hass-Figur Marco Simoncelli dauerte in Barcelona gerade einmal zwei Runden. In Runde drei klappte dann dem Italiener das Vorderrad weg und er landete unter dem großen Jubel der Fans im Kiesbett, aus dem er sich zwar noch einmal befreien konnte, später musste er das Rennen aber aufgeben. Für Bautista war das der Startschuss für einen Alleingang Richtung Sieg, der nur von Hector Barbera ein wenig gefährdet schien. Letztendlich konnte der Spanier mit seinem Landsmann aber nicht mithalten und Bautista fuhr unter dem Jubel seiner Anhänger zu einem ungefährdeten Heim-Triumph.

Marco Simoncelli war nicht lange dabei, Foto: Ronny Lekl
Marco Simoncelli war nicht lange dabei, Foto: Ronny Lekl

Um die restlichen Podestplätze hinter Bautista balgten sich zunächst Barbera und Mattia Pasini, die einige Runden um den zweiten Rang stritten. Nachdem Pasini zu Anfang wie der Stärkere der Beiden aussah, konnte Barbera in den letzten Runden noch ein wenig aufdrehen und setzte sich wieder ab.

Pasini schien in der Endphase dann auch noch größere Probleme mit seinen Reifen zu bekommen. Das rief Bautistas engsten WM-Verfolger Hiroshi Aoyama auf den Plan, der zwischendurch wohl kaum an die Chance eines Podestplatzes geglaubt haben dürfte. Denn in Runde elf hatte er auf Start-Ziel ein technisches Problem, schien jeden Vortrieb zu verlieren und verlor viel an Boden. Die Honda des Japaners fing sich aber wieder und er konnte sich letztendlich noch an Pasini vorbeiarbeiten und sogar noch Barbera nachsetzen. In der letzten Runde schaffte es Aoyama dann sogar tatsächlich noch, den Spanier mit einem harten aber fairen Manöver abzufangen und sich den zweiten Platz zu sichern, was ihm in der WM viel helfen dürfte.

Hiroshi Aoyama lieferte ein starkes Rennen, Foto: Ronny Lekl
Hiroshi Aoyama lieferte ein starkes Rennen, Foto: Ronny Lekl

Hinter Barbera und Pasini auf drei und vier musste sich Thomas Lüthi gegen Alex Debon wehren und verlor am Ende den Kampf um 40 Tausendstel. Ratthapark Wilairot brachte als Siebter wieder ein gutes Ergebnis nach Hause. Karel Abraham, Raffaele de Rosa und Hector Faubel schlossen die Top Ten ab. Ein gutes WM-Comeback feierte Stevie Bonsey, der sich in seinem allerersten 250cc-Rennen den 15. Platz angeln konnte. Einen Spitzenplatz verlor Gilera neben Simoncelli auch mit Roberto Locatelli, der auf dem Marsch in Richtung Top Vier aus dem Rennen stürzte. In der Weltmeisterschaft heißt das, Bautista hat nun 108 Punkte und zwölf Zähler Vorsprung auf Aoyama. Barbera ist mit 75 eingefahrenen Punkten Dritter, Pasini elf Zähler dahinter auf vier. Simoncelli bleibt auf seinen 61 Punkten und ist damit nun Fünfter. 47 Punkte fehlen ihm auf Bautista.