Es war alles andere als bestes Rennwetter, doch Mattia Pasini und Marco Simoncelli ließen sich ihr Rennen in der Viertelliterklasse nicht vom Regen vermiesen. In einer spektakulären Schlussrunde, in welcher die Spitzenposition zwischen den beiden Italienern mehrmals, fast von Kurve zu Kurve wechselte, setzte sich Pasini gegen den Weltmeister des Vorjahres durch.

"Ein Sieg in Mugello ist fantastisch, einfach unglaublich", freute sich Pasini. "Das Rennen war sehr schwierig, weil wir nur die Reifen wechseln konnten, aber nicht das Setup." Zudem hatte er ein Problem mit seiner Windschutzscheibe. "Nachdem Marco Alvaro berührt hatte, blieb ich vorne, obwohl mich Marco in der letzten Runde noch einmal einholte. Das war ein fantastischer Kampf und es ist unglaublich, ein solches Rennen zu gewinnen." Dafür gab es sogar Lob von seinem Landsmann Simoncelli: "Mattia ist eine tolle letzte Runde gefahren. Er war heute der Beste."

Dahinter hoffte Alvaro Bautista mit einem kleinen Abstand auf einen Fehler oder eine Kollision der beiden Rivalen. Eine solche gab es bereits einige Runden zuvor zwischen Bautista (zu diesem Zeitpunkt in Führung) und Simoncelli. Der Vorfall wird von den Rennkommissaren nach Rennende untersucht und könnte noch eine Strafe für Simoncelli nach sich tragen.

"Ich machte einen Fehler, es gab nicht genug Platz und das ist schade für Alvaro", sagte Simoncelli zu dem Zwischenfall. "Das Ergebnis ist gut, aber ich habe das Rennen bei der Berührung mit Marco verloren", klagte Bautista. "Ich konnte ihn danach wieder einholen, aber es war schwierig, weil ich wie beim ersten Mal hinter ihm nichts gesehen habe. Dann machte ich einen kleinen Fehler und war wieder weiter weg."

Der Start war eine klare Angelegenheit für Marco Simoncelli. Der Pole-Mann zog dem Feld binnen weniger Sekunden auf und davon und baute in den Folgerunden seinen Vorsprung immer weiter aus. Erst als der Regen stärker wurde, konnten seine Verfolger Mattia Pasini und Alvaro Bautista die Lücke mit Riesenschritten zufahren. Das gelang ihnen 13 Runden vor dem Ende.

Bautista ging an Simoncelli vorbei, der jedoch wenig später zum Konter ansetzte, innen rein stach und Bautista mit einer Berührung ins Kiesbett schob. Beide rodelten langsam durch die Auslaufzone, konnten das Rennen aber auf den Plätzen 2 und 3 fortsetzen. Der Nutznießer war Mattia Pasini, der die Führung erbte. Fünf Runden vor Rennende ging das Duell Simoncelli gegen Bautista in die zweite Runde. Der Spanier war nah dran, verlor aber kurzzeitig den Anschluss, als er beinahe von seinem Motorrad ausgehebelt wurde, sich aber retten konnte.

Ungeachtet der heftigen Duelle an der Spitze stahl sich der Schweizer Tom Lüthi mit einer starken Leistung auf den vierten Platz - vor Hector Barbera, Hiroshi Aoyama und Alex Debon.