Für das Team von Thomas Lüthi und Sandro Cortese war der Sonntag in Shanghai eine schwere Erfahrung. Da war einerseits Lüthi, der am Start ein Problem hatte und ans Ende des Feldes zurückfiel. Mitten in einer starken Aufholjagd wurde der Schweizer dann von Alex Debon von der Strecke geräumt, da dieser nach einem Ausritt seinerseits ohne zu schauen auf die Strecke zurückfuhr. Bei Lüthi war danach die Vorderbremse defekt und das 250er-Rennen gelaufen. Andererseits war da Cortese, der trotz Abwesenheit seines Cheftechnikers und eines Ausrutschers beim 125er-Rennen Richtung Top Sechs unterwegs war, bevor er in der letzten Runde stürzte, weil er auch noch Joan Olive einholen wollte.

Thomas Lüthi
"Zu den Problemen am Start kann ich noch nichts Genaues sagen - es ist ein komplexeres Problem, das wir zusammen mit dem Team anschauen müssen. Im anschließenden Rennen ist es eigentlich gut gelaufen, ich habe mich von der vorletzten Position rangekämpft und einen Rhythmus gesucht, den ich auch recht schnell gefunden habe. Ich war gut unterwegs und lag auf Platz 7 mit weiteren Ambitionen nach vorne. Dann ist Debon aus heiterem Himmel voll in mich hinein gefahren, als ich auf der Ideallinie unterwegs war. Er hat einfach nicht geschaut, was auf der Strecke passiert, als er aus dem Kiesbett gekommen ist. Meine vordere Bremse ist dabei kaputt gegangen und ich konnte nur noch zurück in die Box fahren..."

Sandro Cortese
"Es war kein einfaches Rennen für mich. Nach dem ersten Rutscher in der achten Runde konnte ich mich gut wieder fangen. Ich bin als Sechster raus und als Zehnter wieder rein. Dann hatte ich einige Zweikämpfe mit de Rosa und Ranseder, die ich für mich entscheiden konnte. Gegen Schluss habe ich meinen Platz im Rennen gefunden und bin hintereinander die zwei schnellsten Rennrunden gefahren. Olive war in Sichtweite, grade mal 10 Meter vor mir und ich wollte ihn unbedingt holen. Dann ist in der letzten Runde der Highsider passiert und ich bin auf Rang 16 gelandet."

Teamchef Daniel Epp
"Wenn ich den Rennverlauf anschaue, muss ich sagen, dass Tom eine Topleistung gezeigt hat - trotz der Probleme am Start. Er hat das Feld von hinten schnell aufgeräumt und es wäre am Ende eine gute Platzierung raus gesprungen. Aber Debon hat ihn voll abgeräumt und Tom mit diesem absolut unüberlegten Manöver um einen Top 6 Platz gebracht. Sandro hatte einen guten Start und nach dem Sturz eines seiner besten Rennen gezeigt. Gegen Schluss ist er zweimal hintereinander die schnellste Rennrunde gefahren und hat sich mit der Weltspitze gemessen. Sandro hatte Olive knapp vor sich, wollte ihn unbedingt holen und zeigen, was er kann. Dann der Sturz, wirklich unglaublich schade für Sandro und das ganze Team. Jetzt bleiben uns noch 13 GPs, um zu zeigen, was in uns steckt."