Freud und Leid lag bei Kiefer Racing am Sonntag in Shanghai nahe beieinander. Für die Freude sorgte wieder einmal Stefan Bradl, der bei den schwierigen Bedingungen mit kühlem Kopf auf Rang fünf und damit zum nächsten Spitzenplatz fuhr. Robin Lässer und Robert Muresan konnten währenddessen das Rennen nicht beenden, zeigten bis zu ihren Ausfällen aber sehr ansprechende Leistungen.

Team Manager Stefan Kiefer wollte deswegen auch nicht unzufrieden mit dem Wochenende sein. Vor allem Bradl hatte ihm wieder Freude gemacht. "Stefan ist mit der provisorischen Pole Position am Freitag super in das Wochenende gestartet. Dann noch die gute Leistung im Qualifying, das war völlig in Ordnung", sagte er und nannte den fünften Rang im Rennen perfekt. Für die anderen beiden Fahrer tat es Kiefer leid, dass sie ausgefallen waren. "Sie sind ebenso ein super Rennen gefahren, ihr bestes Rennen seither in diesem Jahr."

Bradl selbst lobte vor allem die gute Zusammenarbeit mit seinem Team und meinte, dass er mit Platz fünf sehr happy sei. "Ich habe gesehen, wie die andern das Rennen in den ersten Runden sehr schnell angegangen sind. Ich wusste aber, dass ich über die Distanz gesehen wieder dabei sein werde", erklärte er. Vor dem Start hatte sich Bradl noch für einen angefahrenen Vorderreifen entschieden, was sich als richtige Wahl herausstellte. Besonders erfreut war er darüber, dass ihm auf den zweiten WM-Rang nun nur zwei Punkte fehlen. "In der Wertung bin ich zwar um einen Platz nach hinten gerutscht, aber den Punkteabstand zur Spitze habe ich verringert", sagte Bradl.

Bei Lässer war die Stimmung angesichts des Sturzes weniger gut. Er fand es vor allem deswegen schade, weil es im Warm-up bei ihm ganz gut gelaufen war. "Im Rennen bin ich in einer Rechtskurve über das Vorderrad weggerutscht. Das ist im Regen der schmale Grat zwischen Erfolg und Misserfolg. Ich denke, ich wäre heute bestimmt um Punkte mitgefahren", meinte er.

Auch Muresan war im Warm-up gut zurecht gekommen und fühlte sich während der ersten Runden im Rennen ebenfalls gut. "Ich weiß nicht warum, aber irgendwann hatte ich aus den Kurven heraus nicht mehr die richtige Beschleunigung. Mein Motorrad war im Rennen langsamer als im Warm-up heute Früh. Mein Sturz kam dadurch zustande, weil ich zu diesem Zeitpunkt etwas mehr riskierte, was sich leider nicht auszahlte, da ich über das Vorderrad weggerutscht bin", berichtete er und trauerte wie Lässer einem möglichen Punkteplatz nach.