Bereits seit längerem wird darüber diskutiert, dass die 250er-Klasse in Zukunft mit 600cc unterwegs sein soll und von Zwei- auf Viertakt umgestellt wird. Auch, dass mit zwei bis vier Zylindern und Produktions-Motoren gefahren wird ist nicht besonders neu. Neu ist allerdings, dass nun anscheinend das Jahr feststeht, in dem sie kommen sollen. Wie Motorsport Aktuell meldet, soll das Ende der Viertelliter-Klasse 2011 sein und die neue 600er-Klasse an den Start gehen. Bislang wurde von 2010 ausgegangen, da sich Honda Ende 2009 aus der Zweitakt-Produktion zurückziehen will.

Grund für den Wechsel ist die Anpassung an die Anforderungen der großen Hersteller aus Japan, die bei ihrer normalen Produktion nur mehr auf vier Takte setzen. Einziges Problem ist derzeit noch der Widerstand der Piaggio-Gruppe und von KTM, die momentan in den kleineren Klassen die führenden Hersteller sind. Denn für sie ist es kein Problem, auch weiter Zweitakt-Motorräder für den Rennbetrieb zu bauen. Harald Bartol von KTM hatte vergangenen September gemeint: "Technisch habe ich kein Problem damit. Ich werde eine Viertakter bauen. Das ist mir egal. Aber ich habe ein Problem damit, ob es gut für das Racing ist."

Wichtig scheint aber in erster Linie zu sein, dass die Kosten gesenkt werden und ein hoher Funktionär wollte gegenüber Motorsport Aktuell auch kein Problem darin sehen, dass mit dem neuen Reglement eher den japanischen Herstellern entgegen gekommen wird, die sich beinahe schon aus den kleinen Klassen zurückgezogen haben. "Firmen wie Aprilia, Gilera, KTM, BMW oder Ilmor können jederzeit eigene Motoren und komplette Rolling-Chassis bauen. Die Motoren müssen nur dem Reglement entsprechen. Sie müssen nicht im Handel erhältlich sein", sagte der namentlich nicht genannte.

Sicher scheint zu sein, dass Dorna und FIM bei der Grand Prix Commission im Notfall auch gegen die Herstellervereinigung MSMA für das neue Konzept stimmen wird. Womit die Kostensenkung genau vorangetrieben wird, ist allerdings nicht klar. Diverse Einschränkungen bei Drehzahl, Verbrauch und anderen Dingen sollen noch ausgehandelt werden. In Jerez wollen Dorna und FIM der Commission ihre Vorschläge unterbreiten, die sich die MSMA bis zum darauf folgenden Treffen in Brünn ansehen wird.