Das Ende der 250er-Klasse ist wieder einen Schritt näher gerückt. Nun wurden erste Regeln für die neue 600er-Viertakt-Klasse vorgelegt, die ab 2010 die Viertelliter-Zweitakt-Klasse ablösen soll. Es werden nur Viertakt-Maschinen zugelassen, die mit drehzahlbegrenzten Produktionsmotoren laufen. Das Chassis wird ein Prototyp sein. Unter welchen Richtlinien es gebaut werden muss, wird noch beraten. Die Gewichte für Maschinen mit ein, zwei und drei Zylindern sind noch nicht festgelegt. Wer mit vier Zylindern unterwegs ist, hat eine Gewichtsgrenze von 155 Kilogramm. Es werden keine Karbonbremsen oder Reifen mit Karbonteilen erlaubt. Das Getriebe soll sechs Gänge haben und es wird mit normalem, bleifreien Benzin gefahren.

Was den Vertretern der Hersteller Aprilia und KTM aufstößt, ist der Zeitpunkt des Wechsels, da es eigentlich eine Übereinkunft mit der Dorna gibt, dass die 250er-Zweitakter bis 2011 fahren. Doch gerade die Dorna und Honda sind sehr darum bemüht die 600er früher am Start zu haben. Honda hat bereits gesagt, dass am Ende der Saison 2009 die Produktion an den Zweitaktern eingestellt wird. Für Harald Bartol ist der Wechsel von den 250ern zu den 600ern und von Zweitakt zu Viertakt kein guter. "Technisch habe ich kein Problem damit. Ich werde eine Viertakter bauen. Das ist mir egal. Aber ich habe ein Problem damit, ob es gut für das Racing ist", sagte er.

Denn seiner Meinung nach werden die Kosten mit der neuen Klasse explodieren und momentan seien die 125er und 250er einfach das Beste, um im Motorradsport groß zu werden und in die MotoGP zu kommen. "Soweit wir wissen, kommt es [die Eile] nur von einer Firma. Sie machen von der anderen Seite Druck. Voriges Jahr haben sie gesagt, 2012. Dann war es für eine lange Zeit zu still, aber es kam durch die Hintertür zur Dorna", meinte Bartol. Er erwartet sich von der 600er-Klasse schlechtes Racing, auch wenn er nicht auf Teufel komm raus an den Zweitaktern festhalten will. "Es sollte aber eine vernünftige Maschine sein. Kein Affen-Racing mit einer 600er. Das ist ein großer Klumpen Eisen. 600er fahren schon, also warum sollte man dasselbe tun?", fragte er sich. Was die Regeln für ein spezielles Chassis auf einem Produktionsmotor betrifft - die er jetzt schon als lustig bezeichnet - so meint er, dass jede Handicap-Formel in der Vergangenheit schlecht war. "Wenn man zu viele Regeln hat, dann verdirbt das alles", meinte er.