Für Moto2-Pilot Manuel Gonzalez hatte der erste Sieg der Karriere in Motegi ein übles Nachspiel. Der Grund hierfür lag an einem getragenen Kleidungsstück in der Startaufstellung. Der Spanier hatte unwissentlich für Empörung beim chinesischen Hauptsponsor seines Gresini-Teams gesorgt. Der Motorrad-Hersteller QJ Motor forderte daraufhin den Rauswurf des siegreichen Piloten. Nun scheint es aber wohl zu einer anderen Lösung zu kommen.
Chinesischer Sponsor empört: Gonzalez' Stirnband erinnert an Schreckenszeiten
Was war überhaupt passiert? Gonzalez trug vor dem Rennen in der Startaufstellung ein 'Hachimaki', ein traditionelles japanisches Stirnband, welches im Westen vor allem mit den 'Martial-Arts' in Verbindung gebracht wird. Dies gilt jedoch nicht für China. Im zweiten Weltkrieg und auch bereits zuvor bei der japanischen Invasion Chinas trugen japanische Militärs dieses Stirnband. Dies galt auch für die berüchtigten 'Kamikaze'-Piloten. In China erinnert das Stirnband daher an eine Zeit des Leids. Im Krieg starben laut Historikern bis zu 20 Millionen Menschen.
Aufgrund des Vorfalls forderte QJ Motor den sofortigen Rauswurf von Gonzalez, obwohl das chinesische Unternehmen zugab, dass der Spanier sich aufgrund seiner europäischen Herkunft der historischen Bedeutung nicht bewusst war. Dennoch seien die Gefühle des chinesischen Volkes verletzt worden. Bilder von Gonzalez mit dem Stirnband wurden daraufhin von allen Seiten entfernt.
Gonzalez entschuldig sich, und darf bleiben: Trennung mit Sponsor steht bevor
Zum Rauswurf kommt es aber nicht. Gonzalez wird auch beim Rennen auf Phillip Island am kommenden Wochenende für Gresini am Start stehen. "Ich möchte mich zutiefst entschuldigen bei allen, die sich von den Fotos von mir in der Startaufstellung in Japan beleidigt fühlten. Es war nie als politische Botschaft gedacht, sondern es waren einfach nur ein paar Bilder, die im Zusammenhang mit der Stadt, die das Rennen ausrichtete, standen. Es gab nie die Absicht, mangelnden Respekt oder eine beleidigende Geste gegenüber dem chinesischen Volk zu zeigen. Es war eine ungewollte und unfreiwillige Geste, die ich bereue", erklärte der 22-Jährige.
Gresini verlautbarte, das Team befinde sich in 'positiven Gesprächen' mit QJ Motor und erwarte, dass die Sache bald gelöst werde. Gonzalez, der 2025 zu Intact GP wechseln wird, bleibt für seine letzten Rennen mit dem italienischen Rennstall an Bord. Konsequenzen zieht Gresini dennoch. Das Team wird aus Respekt gegenüber China die letzten vier Rennwochenenden ohne Sponsoren am Motorrad bestreiten. Damit wird logischerweise auch der Name von QJ Motor nicht zu sehen sein. Es ist wohl davon auszugehen, dass dies ein dauerhafter Zustand bleiben wird.
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