Alex Marquez hat zum ersten Mal in der Moto2-Saison 2019 gewonnen! Der jüngere Bruder von Marc Marquez überquerte nach 25 Runden die Ziellinie als Sieger. Nicht gut lief es für die Deutschsprachigen: Thomas Lüthi wurde Sechster, Marcel Schrötter Achter. Lukas Tulovic konnte seine gute Startposition nicht ummünzen. Sorgen bereitet der Gesundheitszustand von Lorenzo Baldassarri nach einem Crash in der Anfangsphase.

Die Schlüsselszene

Die Entscheidung fällt bereits in der vierten von 25 Runden: Marquez lässt Lüthi in Kurve 1 keine Chance und kann sich auch durch die Schikane behaupten. Der Weg zum Sieg für den Marc-VDS-Piloten war damit frei. In der Folge kontrollierte Marquez das Geschehen von der Spitze aus und setzte sich Schritt für Schritt von den Gegnern ab.

Der Rennfilm

Start: Lüthi setzt sich im Sprint zur ersten Kurve durch und führt vor Navarro und Marquez. Locatelli stürzt in der ersten Schikane.

1. Runde: Vierge schnappt Navarro P3 weg. Die Top-10 nach einer Runde: Lüthi, Marquez, Vierge, Navarro, Baldassarri, Binder, Pasini, Schrötter, Gardner, Corsi. Tulovic auf 13, Aegerter und Öttl außerhalb der Top-20.

2. Runde: Martin überholt Tulovic in Kurve 1, Binder geht an Baldassarri vorbei. Baldassarri stürzt in Kurve 9 und reißt Pasini mit ins Aus. Baldassarri muss abtransportiert werden. Binder mit der schnellsten Runde.

3. Runde: Schrötter verliert P6 an Corsi, Tulovic fällt weit zurück. Martin erhält eine Durchfahrtsstrafe wegen Frühstarts.

4. Runde: Marquez übernimmt die Spitze von Lüthi in Kurve 1. Vierge zieht in Kurve 7 mit.

5. Runde: Binder fällt hinter Navarro und Corsi zurück, Corsi geht später auch an Navarro vorbei. Gardner und Fernandez ziehen an Schrötter vorbei.

6. Runde: Corsi geht jetzt auch an Lüthi vorbei und ist neuer Dritter. Aegerter liegt mittlerweile auf P17. Schnellste Runde von Corsi.

7. Runde: Lüthi verliert jetzt auch P4 an Navarro. Corsi quetscht sich an Vierge vorbei und ist neuer Zweiter. Fernandez überholt Gardner für P7.

8. Runde: Navarro überholt Vierge in der ersten Schikane für P3, nach einem Fehler in Kurve 8 liegt Vierge aber wieder vor Navarro. Binder und Gardner ziehen an Lüthi vorbei.

9. Runde: Fernandez hat P5 von Binder übernommen. Schnellste Runde von Corsi. Lowes und Chantra stürzen. Aegerter auf 16, Öttl auf 24, Tulovic auf 26.

10. Runde: Corsi stürzt in Turn 13. Aegerter liegt jetzt als 14. in den Punkten.

11. Runde: Vorne hat Marquez jetzt 1,5 Sekunden Vorsprung auf Navarro, Vierge, Fernandez, Binder und Gardner. Lüthi und Schrötter können nicht mithalten.

12. Runde: Fernandez überholt Vierge in Kurve 8 und ist neuer Dritter.

13. Runde: Odendaal stürzt in Kurve 10.

14. Runde: Gardner stürzt in der ersten Schikane. Dadurch schrumpft die Gruppe hinter Marquez auf vier Mann: Navarro, Fernandez, Vierge, Binder. Bendsneyder gibt an der Box auf.

15. Runde: Öttl liegt mittlerweile auf P17, Tulovic ist wieder 20.

19. Runde: Fernandez hängt Navarro weiter im Nacken, Vierge und Binder mussten abreißen lassen. Bulega reitet in der ersten Schikane aus und muss durch das Kiesbett. Er fällt damit hinter Lecuona und Bastianini auf P10 zurück.

20. Runde: Fehler von Navarro in Kurve 8! Fernandez geht vorbei und fährt gleich eine neue schnellste Rennrunde.

23. Runde: Navarro gibt nicht auf. Er greift Fernandez in der ersten Schikane an, doch der kann kontern. In Kurve 7 schafft es Navarro wieder vorbei. Eine Kurve später verbremst sich Navarro, Fernandez schlüpft wieder durch. Sturz von Pratama.

24. Runde: Binder nimmt Vierge in Kurve 8 P4 ab.

25. Runde: Navarro überholt Fernandez in der ersten Schikane und kann sich diesmal behaupten.

Ziel: Marquez siegt vor Navarro, Fernandez, Binder und Vierge. Lüthi behauptet P6 vor Bastianini, Schrötter, Lecuona und Bulega. Die letzten Punkte holen Nagashima, Di Giannantonio, Marini, Roberts und Manzi. Tulovic wird 16., Öttl 19., Aegerter fällt ganz zum Schluss noch aus.

Reaktionen vom Podium

1. Alex Marquez (Marc VDS Racing): "Ich bin so happy. Nach Jerez habe ich an solch ein Ergebnis geglaubt, und die Punkte sind auch sehr wichtig für die WM. Aber das heute ist ein Sieg des Teams. Am Anfang und im Warm Up hatte ich Probleme mit dem weichen Reifen, also haben uns für den harten Reifen entschieden. Das war die richtige Wahl. Danke ans Team. Wir müssen so weiterarbeiten, aber heute dürfen auch erst mal den Sieg genießen."

2. Jorge Navarro (Speed Up): "Es war sehr hart, denn wir hatten kaum Zeit, das Bike abzustimmen. Hier hatten wir sowieso unsere Probleme. In Kurve 8 konnte ich kaum bremsen und bin da oft weit gegangen. Sonst hätte ich vielleicht sogar die Lücke zu Alex schließen können. Aber ich habe alles gegeben, um das Maximum herauszuholen. Danke ans Team, nach einem schwierigen Wochenende sind wir wieder hier."

3. Augusto Fernandez (Pons HP40): "Ich bin sehr happy. Von P14 zu kommen ist nicht einfach, am Anfang hatte ich viele Probleme mit den Zweikämpfen. Danach konnte ich meine Pace finden und Schritt für Schritt nach vorne kommen. Gegen Navarro war ich am Limit, ich konnte nicht später bremsen und nicht früher ans Gas gehen. Also musste ich ein wenig nachdenken und P3 ist sehr gut."

So lief es für die Deutschen und Schweizer

Ein blasses Rennen zeigte das deutsche Trio. Marcel Schrötter war immer noch angeschlagen unterwegs, holte als Achter aber wieder die Kohlen aus dem Feuer. Enttäuschend hingegen die Leistung von Lukas Tulovic und Philipp Öttl. Tulovic fiel von Startplatz neun aus schnell aus den Top-20, wurde am Ende als 16. abgewunken. Öttl überquerte auf Platz 19 den Zielstrich.

Ärgerlich verlief es auch für die beiden Schweizer Vertreter. Thomas Lüthi schoss zwar zunächst von Startplatz zwei aus in Front, wurde dann im weiteren Rennverlauf aber noch durchgereicht. Am Ende holt er als Sechster immerhin zehn Punkte. Auf Punktekurs lag auch Dominique Aegerter, der sich von außerhalb der Top-20 auf Rang 13 nach vorne kämpfte. In der letzten Runde rollte seine MV Agusta jedoch ohne Sprit aus.

Die Lehren des Rennens

  • Alex Marquez kann noch siegen
  • Für Lorenzo Baldassarri gilt 2019: Hopp oder top
  • Marcel Schrötter kann auch angeschlagen in die Top-10 fahren
  • Lukas Tulovic und Philipp Öttl müssen sich steigern