Sonntag

Sandro Cortese (11.): In keinem der beiden Durchgänge des Moto2-Chaos von Mugello konnte sich Sandro Cortese in Szene setzen. Immerhin konnte sich Cortese stets in der Nähe der Top-10 aufhalten. War er damit im ersten Rennabschnitt noch zweitbester Deutscher hinter Schrötter, so konnte er seine Leistung im kurzen Sprint bestätigen und als Elfter ein paar Punkte einfahren.

"Die zehn Runden des neuen Rennens waren etwas chaotisch. Vorher hatte ich mit viel wohler und lockerer gefühlt. Wenn man dann nur zehn Runden hat, dann muss man zehn Qualifying-Runden fahren, um zu überleben. Manchen Fahrern gelingt das besser, manchen schlechter. Am Anfang vom Wochenende wäre ich vielleicht nicht zufrieden gewesen, hätte aber den elften Platz akzeptiert. Besonders nach der Verletzung, weil ich vorher nicht wusste, wie es mit dem Knie funktionieren würde. Jetzt habe ich wieder zwei Wochen, in denen ich an meiner körperlichen Verfassung arbeiten kann."

Jonas Folger (15.): Glück im Unglück hatte Jonas Folger in Mugello. Im ersten Rennen schon wegen technischen Defekts draußen, konnte Folger beim Restart wieder im Grid Aufstellung nehmen. Folger war noch gewertet in der Runde, die die Basis für die neue Startaufstellung bildete und seine Crew konnte die technischen Probleme beheben. Die zweite Chance konnte Folger aber nicht nutzen, am Ende holte er gerade noch einen Punkt als 15.

"Es war ein schwieriges Wochenende. Ich habe einfach kein Gefühl fürs Motorrad entwickeln können. Wir haben viel probiert und gearbeitet, ich habe versucht, locker zu bleiben und trotzdem das Beste draus zu machen, aber es hat einfach nicht gereicht. Im Warm-Up hat es einigermaßen gepasst und ich hatte mir schon Hoffnungen fürs Rennen gemacht. Aber es hat dann wieder nicht funktioniert, obwohl die Einstellungen am Bike gleich waren. Es muss also irgendwo an mir liegen. Mir tut es leid, dass wir nicht mehr erreicht haben. Im ersten Rennen funktionierte der Schaltautomat nicht, weil sich die Elektronik aufgehängt hatte. Ich musste in die Box zurückfahren. Dann habe ich eine zweite Chance bekommen, konnte diese aber leider nicht ganz nutzen."

Marcel Schrötter (18.): Alles schief ging für Marcel Schrötter. Der Deutsche hielt bis zum Rennabbruch in Runde fünf noch gut mit und hielt sich in der Verfolgergruppe um Platz sechs auf. Von eben jenen Startplatz aus ging im zweiten Rennen aber gar nix mehr für den Deutschen. Schrötter wurde hoffnungslos durchgereicht und sah die Zielflagge am Ende auf Platz 18.

"Im Rennen verlor ich zunächst eine Position an Johann (Zarco), doch ich fühlte mich stark und war auf dem besten Weg zu meinem Teamkollegen Axel (Pons) aufzuholen. Zu den Fahrern hinter mir konnte ich einen Vorsprung herausfahren. Doch dann kam es zum Re-Start, für den ja niemand etwas kann. In der anschliessenden Pause haben wir entschieden den Hinterreifen zu wechseln. Wir nahmen einen Reifen des gleichen Typs, den wir allerdings schon im Qualifying zwei Runden gefahren hatten. Ich hatte auch beim zweiten Mal einen super Start und konnte mich gleich auf Position fünf einreihen. Doch bereits in der ersten Runde merkte ich, dass ich meine Pace nicht fahren kann. Mit jeder Runde kam ein Fahrer nach dem Anderen, die mich spielerisch leicht überholen konnten und ich konnte auch keinem dieser Fahrer folgen, egal auf welcher Position ich gerade fuhr. Wir haben sonst absolut nichts am Bike verändert, trotzdem waren meine Rundenzeiten 1,5 Sekunden langsamer. Die Ursache war dieser Reifen, der überhaupt nicht funktionierte."

Marcel Schrötter fuhr in Mugello in die zweite Startreihe, Foto: AGR Team
Marcel Schrötter fuhr in Mugello in die zweite Startreihe, Foto: AGR Team

Samstag

Marcel Schrötter (5.): Ein tolles Qualifying legte Marcel Schrötter hin. Der AGR-Pilot verlor auf die Pole-Zeit von Sam Lowes weniger als zwei Zehntelsekunden und geht aus der zweiten Startreihe ins Rennen. Auf Startreihe eins fehlten ihm sogar nur fünf Hundertstelsekunden. Startplatz fünf ist in dieser Saison sein bisher bestes Qualifying-Ergebnis.

"Wenn man schon für so lange Zeit einen Startplatz in der ersten Reihe hat, dann will man diesen auch am Schluss noch haben. Aber nach den vielen Rückschlägen bei den vergangenen Rennen geht dieses Ergebnis in Ordnung. Heute Vormittag haben wir etwas gefunden, worauf ich mich deutlich wohler fühle mit dem Bike. Ehrlich gesagt, muss ich auch eingestehen, dass meine schnellste Rundenzeit mit der Hilfe von Sam Lowes zustande kam. Aber ein guter Windschatten gehört zum Geschäft dazu, vor allem hier in Mugello. Einziges Fragezeichen betrifft noch die Reifenwahl. Für das morgige Rennen kommen tatsächlich beide Optionen in Frage. Der Unterschied hinsichtlich der Rundenzeiten war am Nachmittag etwas grösser als in FP3, doch die weiche Mischung taugt bei wärmeren Temperaturen natürlich mehr."

Sandro Cortese (11.): Für Sandro Cortese lief es am Samstag weniger gut als in den ersten Freien Trainings. Ausgerechnet im Qualifying konnte er keine optimale Runde hinlegen und verlor beinahe vier Zehntel auf die Spitze. Das reichte nur für Startplatz elf und somit die vierte Startreihe.

"Ich fühle mich wohl und das Qualifying war von der Pace her sehr in Ordnung. Mit drei Zehntel Abstand zur Pole stehe ich nur auf Platz elf. Klar ist das nicht die Position, die ich mir vorgestellt habe, aber nachdem ich in Le Mans nicht fahren konnte, war nicht sicher, wie es hier mit meinem Knie funktionieren würde. Daher können wir durchaus zufrieden sein. Ich bin heute viele schnelle Runden im Bereich zwischen 1:52,5 und 1:52,6 gefahren. Mein Grundspeed und die Konstanz sind sehr gut, was für das Rennen morgen wichtig sein wird. Natürlich hätte ich weiter vorne stehen wollen als auf P11, vor allem, wenn man nur 0,3 auf P1 verliert. Jetzt schauen wir morgen, ob ich mich im Warm-Up noch etwas steigern kann. Fürs Rennen ist alles drin, denn ich kann meine Rundenzeiten jederzeit abrufen."

Jonas Folger (17.): Völlig von der Rolle ist weiterhin Jonas Folger. Er hat nach dem Einlenken kein Gefühl für die Front, schnelle Rundenzeiten sidn so unmöglich. Im Qualifying verlor er beinahe sieben Zehntel und muss von Startplatz 17 aus der sechsten Reihe ins Rennen gehen.

"Es ist natürlich nicht einfach, sich damit abzufinden, auf dem 17. Startplatz zu stehen. Aber ich muss die Situation so akzeptieren und morgen weiter arbeiten, um eine Lösung zu finden. Wir haben viel mit der Balance experimentiert und das Motorrad nach oben und nach unten korrigiert. Weiterhin haben wir härtere Federn versucht. Alles fühlte sich zwar etwas anders an, ich bin deswegen aber leider nicht schneller geworden. Wir haben eine Idee für morgen im Warm-Up, die auch mit Sicherheit in den Kurven, wo ich am meisten verliere, funktionieren wird. Das einzig Positive ist tatsächlich, dass die Abstände nicht groß sind."

Sandro Cortese war am Freitag bester Deutscher in Mugello, Foto: Dynavolt Intact GP
Sandro Cortese war am Freitag bester Deutscher in Mugello, Foto: Dynavolt Intact GP

Freitag

Sandro Cortese (2.): Im ersten Freien Training von Mugello hatte der von seiner Knieverletzung wieder genesene Sandro Cortese auf feuchter, kalter Strecke noch einige Schwierigkeiten gehabt und landete mit mehr als einer Sekunde Rückstand auf Rang neun. Auf wärmerer und trockener Strecke aber kam er im zweiten Freien Training hervorragend zurecht, fuhr mehrere schnelle Rundenzeiten und musste sich am Ende nur um weniger als fünf Hundertstelsekunden Weltmeister Johann Zarco geschlagen geben. Damit war er am Freitag bester Deutscher.

"Heute Morgen war ich noch etwas vorsichtig, weil ich nicht wusste, ob es mit dem Knie funktioniert. Aber step by step war es besser. Ich fühle mich jetzt wieder wohl auf dem Motorrad und habe Spaß am Fahren. Im Moment sind wir mit dem Setup ganz zufrieden, darum werden wir zunächst keine großen Änderungen machen. Wenn die Zeiten natürlich morgen sehr viel schneller werden, müssen wir schauen, wo wir noch etwas optimieren und rausholen können."

Jonas Folger (16.): Das Mugello-Wochenende fing für Jonas Folger vielversprechend an. Am Vormittag reihte er sich als Vierter ein, wobei er sich allerdings mehr als sieben Zehntel Rückstand aufdrücken ließ. Am Nachmittag aber lief es dann überhaupt nicht mehr für den zukünftigen MotoGP-Aufsteiger. Zwar verringerte er seinen Rückstand auf gute sechs Zehntel, weil das Feld auf trockener Strecke aber viel enger zusammengerückt war, reichte das nur noch zum sechzehnten Platz.

"Die größte Schwierigkeit heute war, eine geeignete Balance zu finden. Es sieht ganz danach aus, dass wir zu viel Gewicht hinten haben und ich deswegen generell meine Linie nicht halten kann. Es sind hier lange Kurven, die man auf Zug fährt. Das Problem hatte sich verstärkt, je schneller die Zeiten und je besser der Grip wurde. Ich verliere überall auf der Strecke ein wenig und zusammengerechnet machen das gleich sechs Zehntel aus. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir für morgen eine Lösung finden.

Marcel Schrötter (19.): Wenig erfreulich verlief der Auftakt in Mugello für Marcel Schrötter. Im ersten Freien Training handelte er sich satte 2,2 Sekunden Rückstand und damit den 19 Rang ein. Im zweiten Training konnte er zwar seine Zeit deutlich verbessern, aber mit knapp einer Sekunde Rückstand kam er dennoch über Platz 19 nicht hinaus.

"Es war erneut ein schwieriger Trainingsauftakt. Wir suchen immer noch nach einer Basis, mit der wir in nahezu jedes Rennwochenende starten könnten. Die unterschiedlichen Bedingungen zwischen beiden Sessions taten dabei nichts zur Sache. Wir müssen uns nun zusammensetzen und Ideen sammeln, die wir morgen ausprobieren und umsetzen können. Die Rundenzeiten liegen unglaublich eng beisammen. Von dem her ist unser Rückstand nach den ersten Trainings nicht allzu bedenklich. Doch wir müssen etwas finden, damit wir morgen den Sprung zumindest in die dritte Reihe schaffen."