Der frischgebackene Weltmeister Johann Zarco dominierte auch im zweiten Freien Training in Motegi, dass er nicht ohne Grund drei Rennen vor der letzten Runde unschlagbar ist. Nachdem Tito Rabat sich im FP1 verletzt und gemeinsam mit dem Team entschied, nicht in das Geschehen des Japan-GPs einzugreifen, gehörte der Moto2-Titel Zarco. Mit dieser Motivation ging der Franzose zum zweiten Mal am Tag auf die Strecke und legte bereits nach sieben Minuten die Bestzeit der Session vor. Mit einer 1:51.642 schubste er Alex Rins von der Top-Platzierung, der diese Position in seiner ersten Runde erkämpfte.

Dahinter sicherte sich Tom Lüthi den letzten Platz in der Top Drei. In der zweiten Hälfte der Session fiel der Schweizer erst auf den vierten Platz zurück, bevor er kurzfristig die Zeitenlisten anführte. Nach einem Konter von Zarco blieb Lüthi immerhin auf dem zweiten Platz, bis Rins ihn acht Minuten vor Schluss auf den dritten Platz verwies. Nachdem Rins sich auf den Rang hinter Zarco geschoben hatte, versuchte der Spanier kontinuierlich, die Zeit von Zarco zu schlagen, biss sich am Weltmeister jedoch die Zähne aus. Am Ende der Session stürzte Rins auch noch. Zwar blieb der 19-Jährige unverletzt, konnte aber keinen weiteren Angriff auf Zarcos Zeit starten.

Die Platzierungen: Zarco holte sich bereits nach wenigen Minuten den Platz an der Spitze des Feldes und war in der verbleibenden Trainingszeit auch der Einzige, der diese Zeit schlagen konnte. Dahinter folgte nach einigem Hin und Her Rins und Lüthi. Sam Lowes verfehlte die Top Drei nur knapp. Luis Salom fuhr auf einen starken fünften Platz, dahinter folgte trotz seines Sturzes im letzten Teil des Trainings Lokalmatador Takaaki Nakagami. Als bester Deutscher im Feld schaffte es Jonas Folger auf den siebten Platz, hinter ihm wurde Sandro Cortese Achter. Die Top Ten wurde von dem ebenfalls gestürzten Axel Pons und Hafizh Syahrin komplettiert.

Axel Pons im Kiesbett zu sehen ist keine Seltenheit, Foto: Tobias Linke
Axel Pons im Kiesbett zu sehen ist keine Seltenheit, Foto: Tobias Linke

Die Zwischenfälle:Mit 28 Minuten auf der Uhr stürzte Lorenzo Baldassarri in der letzten Kurve seiner Outlap, verletzte sich dabei jedoch nicht. Der Italiener war sofort wieder auf den Beinen und konnte mit Hilfe der Streckenposten mit dem Motorrad in die Box zurückkehren Knapp zehn Minuten später stürzte Marcel Schrötter. Das Motorrad des Deutschen war allerdings so beschädigt, dass er nicht selbstständig in die Box zurückkehren konnte, auch wenn Schrötter selbst unverletzt blieb. Fünf Minuten vor Schluss crashte Axel Pons zum zweiten Mal an diesem Tag. Einige Minuten später unternahm auch Lokalmatador Nakagami einen Ausflug ins Kiesbett, blieb aber genau wie Pons unverletzt. Kaum eine Minute vor Session-Ende stürzte Rins in der letzten Kurve, blieb aber ebenfalls unverletzt und kehrte selbstständig in die Box zurück.

Das Wetter:Auch in der Nachmittags-Session der Moto2 blieb die Sonne draußen. Die Asphalttemperatur blieb unverändert, die Lufttemperatur fiel unwesentlich auf 25°C ab. Den Umständen auf der Strecke tat diese Veränderung keinen Abbruch. Ob sich diese fast perfekten Bedingungen das ganze Wochenende halten, ist noch nicht abzusehen. Zumindest für den Rennsonntag werden Regenfälle vorausgesagt.

Die Analyse:Zarco ist in Bestform. Das demonstriert der Franzose schon die ganze Saison über beispiellos, doch mit dem Weltmeistertitel in der Tasche fährt es sich auch für ihn unbeschwerter. Konkurrent Rins konnte auch mit größtem Bemühen nicht an die Zeit des 25-Jährigen herankommen. Lüthi steigte sich stark, ebenso wie Folger, obwohl beide Fahrer in dieser Saison schon bewiesen haben, dass mehr drin sein könnte. Nakagami zeigte in der Heimat ebenfalls eine solide Leistung, die leider in einem Sturz endete.