Fünf Schweizer nehmen das Moto2-Wochenende in Silverstone in Angriff. Die Leistungen von Tom Lüthi, Dominique Aegerter, Randy Krummenacher, Robin Mulhauser und Jesko Raffin in der Überischt:

Sonntag

Tom Lüthi (9.): Einen guten Start erwischte Tom Lüthi. Auf nasser Strecke konnte er auf Podiumskurs in der Spitzengruppe mitkämpfen. Als aber der Asphalt in Silverstone zu trocknen begann, hatter er mehr Schwierigkeiten mit seinen abbauenden Regenreifen als seine Konkurrenten und fiel immer weiter zurück. Letztlich beendere er das Rennen auf Rang neun.

Randy Krummenacher (12.): Randy Krummenacher lieferte sich nach einem guten Warm-Up im Rennen ein Duell mit Marcel Schrötter um Platz elf, wobei er am Ende mit stark nachlassenden Regenreifen knapp den Kürzeren zog.

Dominique Aegerter (13.): Mit einer beim gestrigen Sturz lädierten Kupplungshand und Schmerzen tat sich Dominique Aegerter bei den schwierigen Bedingungen am Sonntag in Silverstone nicht leicht. Im Warm-Up kam er gar nicht in Fahrt, im Rennen erkämpfte er mit einem soliden dreizehnten Platz noch drei Punkte.

Jesko Raffin (21.): Jesko Raffin war das ganze Wochenende lang nicht in Schlagdistanz zu den Punkterängen. Im verregneten Warm-Up kam er nicht besser zurecht als bei den trockenen Trainings und fand auch kein ideales Regen-Setup vor dem Rennen. Er lieferte sich im Rennen einen packenden Fight um Rang 20 mit Mika Kallio und Xavier Vierge, am Ende kam er als 21. ins Ziel.

Robin Mulhauser (23.): Ein komplettes Rennwochenende zum Vergessen war Silverstone für Robin Mulhauser. Er kam weder auf trockener noch auf nasser Strecke gut klar und fuhr ein einsames Rennen am Ende des Feldes. Am Ende landeten nur diejenigen hinter ihm, die einen Boxenstopp zum Reifenwechsel eingelegt hatten, wobei ihn Alt, der durch seinen Stopp etwa zwei Minuten verloren hatte, beinahe noch eingeholt hätte.

Dominique Aegerter holte trotz Schmerzen Punkte in Silverstone, Foto: Tobias Linke
Dominique Aegerter holte trotz Schmerzen Punkte in Silverstone, Foto: Tobias Linke

Samstag

Tom Lüthi (5.): Tom Lüthi konnte sich von Session zu Session kontinuierlich steigern und kommt auf der Buckelpiste von Silverstone immer besser zurecht. Mit nur gut vier Zehnteln Rückstand auf Lowes‘ schnellste Runde geht er am Sonntag von Startplatz fünf aus ins Rennen und ist in Schlagdistanz zur Spitze.

Dominique Aegerter (11.): Dominique Aegerter schlug sich wacker und ging besonders das Qualifying schlau an: Für seine schnellste Runde hängte er sich hinter Tito Rabat, so dass er es mit weniger als einer Sekunde Rückstand auf den elften Startplatz schaffte. Diese Taktik wurde ihm allerdings in der letzten fliegenden Runde, nachdem bereits die karierte Flagge geschwenkt wurde, zum Verhängnis. Rabat stürzte mit einem Highsider. Aegerter konnte seinem Motorrad nicht mehr ausweichen und kam ebenfalls zu Sturz, blieb aber unverletzt.

Randy Krummenacher (14.): Randy Krummenacher fuhr ein unauffälliges FP3 und Qualifying, wobei er stets wieder Zehntel um Zehntel von seiner Rundenzeit abknabberte. Am Ende resultierte das in gut einer Sekunde Differenz zur Pole und Startplatz 14.

Jesko Raffin (25.)Rookie Jesko Raffin fand sich auch im FP3 und im Qualifying nicht optimal auf der für ihn neuen Strecke zurecht. Startplatz 25 stand schließlich für ihn zu Buche, mit guten 2,5 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Von den ersehnten Punkterängen allerdings ist er nur weniger als 1,5 Sekunden entfernt.

Robin Mulhauser (28.):Weiterhin unschön bleibt das Wochenende für Robin Mulhauser. Gegen Ende von FP3 stürzte er und musste die Session vorzeitig beenden. Im Qualifying tat er sich mit der Strecke immer noch schwer und muss am Sonntag von Startplatz 28 ins Rennen gehen. Sein Rückstand auf Pole-Setter Lowes betrug am Ende mehr als drei Sekunden.

Eine Schrecksekunde erlebte Dominique Aegerter am Ende seines Qualifyings, Foto: Tobias Linke
Eine Schrecksekunde erlebte Dominique Aegerter am Ende seines Qualifyings, Foto: Tobias Linke

Freitag

Tom Lüthi (9.): Der WM-Fünfte Tom Lüthi schlug sich am ersten Tag in Silverstone mäßig. Während er im FP1 noch mit etwa 0,7 Sekunden Rückstand auf den Führenden auf Rang 10 lag, konnte er sich im FP2 steigern, seinen Rückstand auf die Spitze auf vier Zehntel drücken und sich auf Rang neun vorschieben. Insgesamt liegt das vordere Feld in den Zeiten recht nah zusammen, Lüthi ist also noch in Schlagdistanz zur Spitze.

"Die Klassierung ist eine grosse Enttäuschung, die Rundenzeit etwas weniger. Ich fühlte mich am Morgen gut, am Nachmittag mit der neuen Schwinge noch besser. Sie bringt mehr Stabilität und auch mehr Grip. Ich habe mich den Schnellsten genähert, aber ich will viel mehr als diesen zehnten Platz. Wir werden nun auf der neuen technischen Basis weiterarbeiten, um auf der von den vielen Formel 1-Autos sehr wellig gewordenen Strecke noch mehr Traktion zu finden. Ich bin noch vier Zehntel von der Bestzeit entfernt, da bleibt also noch einiges an Arbeit."

Randy Krummenacher (10.): Einen wesentlich angenehmeren Freitag als in Brünn erlebte Randy Krummenacher in Silverstone. Von Anfang an legte er eine gute Pace vor, fuhr im ersten Training auf Rang 13 und überholte im FP2 sogar noch seinen Landsmann Dominique Aegerter. Letztlich belegte er mit nur 0.672 Sekunden Rückstand auf die Spitze Platz zehn.

"Wir können heute von einem guten Tag im Generellen berichten und gleichzeitig war es ein positiver, sowie auch ein viel besserer Start in das Wochenende als bei den vergangenen Rennen. Es klingt ein wenig verrückt, aber nur ein paar geringfügige Änderungen am Motorrad machten es viel einfacher zu fahren. Ich fühle mich nicht nur wohler, sondern geniesse zudem auch mehr Spass am Fahren. Wir müssen jetzt nur in dieser Richtung weiterarbeiten und versuchen verschiedene Dinge auszuloten, wo wir uns für morgen und das Rennen noch verbessern können."

Dominique Aegerter (12.): Noch nicht ganz rund lief es in den ersten beiden Trainings für Dominique Aegerter. Er kam über Rang zwölf nicht hinaus, auch wenn er sich am Nachmittag um 0.6 Sekunden verbesserte. In Brünn war er in den Trainings noch in die Top-Ten gekommen und von Platz sechs gestartet.

"Ich habe grosse Mühe, konstant zu fahren, wenn ich alleine auf der Strecke bin. Wir müssen bessere Lösungen finden, um die vielen Wellen und Buckel in den Bremszonen in den Griff zu bekommen. Nur so kann ich das Einlenken in die Kurven verbessern. Ich bin drei Runden hinter Lowes gefahren, dem schnellsten Mann des Tages, aber uns bleibt dennoch viel Raum für Verbesserungen. Der Rückstand ist nicht enorm, insbesondere auf dieser langen Strecke, aber die Klassierung ist alles andere als zufriedenstellend."

Jesko Raffin (25.):Silverstone scheint Jesko Raffin deutlich besser zu liegen als einige Strecken, auf denen die Moto2 zuletzt zu Gast war. Im FP1 noch 28., kämpfte er sich im FP2 Zehntel um Zehntel bis auf Rang 25 vor. Von den Punkterängen trennen ihn derzeit aber immer noch satte 1,1 Sekunden.

"Wie bei den letzten zwei Rennen ist auch Silverstone wieder eine neue Rennstrecke für mich. Dieser Rundkurs schaut sehr interessant aus, mit einigen anspruchsvollen Abschnitten. Ich denke, es wird ein paar Runden brauchen, um zu wissen wo es lang geht. Dazu ist die Piste noch ein, zwei Meter breiter als der Brno Circuit. Es wird nicht einfach, auf Anhieb eine schnelle Linie zu finden. Abgesehen davon werden wir ab dem ersten Training versuchen, unseren zuletzt in Brno erreichten Level weiter zu steigern. Wir haben bei den ersten Grand Prix nach der Sommerpause Fortschritte gemacht und nach der willkommenen Auszeit freue ich mich nun auf die Herausforderung Silverstone und ich werde alles geben, um mit zielstrebiger und gewissenhafter Arbeit weiterzukommen."

Robin Mulhauser (31.): Ein Tag zum Vergessen war der Freitag für Robin Mulhauser, der in beiden Trainings jeweils ganz hinten auf Rang 31 landete. Einziger Lichtblick: Seinen Rückstand von mehr als 5 Sekunden aus dem FP1 konnte er am Nachmittag auf 3,7 Sekunden reduzieren.

"Es ist ein sehr spezielles Gefühl, eines, wie ich es noch nie zuvor gehabt habe; ich komme schlicht und einfach nicht zurecht. Am Morgen verloren wir etwas Zeit wegen einem blockierenden Federbein, am Nachmittag fand die Blockade in meinem Kopf statt! Natürlich versuche ich es nicht mit der Brechstange, aber ich finde einfach keine Lösung. Ich weiss, dass ich nicht auf diesen letzten Platz gehöre. Uns bleibt nur, konsequent weiterzuarbeiten."