Pol Espargaro nutzte beim San Marino GP in Misano seine Chance, feierte einen emotionalen Sieg und verkürzte seinen Rückstand in der WM auf Scott Redding, der es nicht auf das Podium schaffte.

Den besten Start erwischte Espargaro, der seine Pole Position verteidigen konnte. Der Spanier führte vor Nakagami, Rabat und Redding das Feld in die zweite Runde. In der vierten Runde ließ er sich aber von Nakagami überrumpeln und musste die Führung abgeben. Fast gleichzeitig fiel aber auch WM-Rivale Redding hinter Dominique Aegerter zurück. In Runde sieben schnappte sich der Brite den Schweizer wieder und machte sich auf dievermeintliche Jagd nach dem Podium. Nach sieben Runden hatte Redding zu Rabat aufgeschlossen, überholen konnte er den Spanier aber nicht und fiel in der Folge wieder ab. An der Spitze setzte sich indes Nakagami immer weiter ab und hatte nach elf Runden bereits über zwei Sekunden Vorsprung auf Espargaro. In Runde 13 zog Aegerter zum zweiten Mal an Redding vorbei, der wenig später auch hinter Johann Zarco zurückfiel.

Acht Runden vor dem Ende machte Redding wieder ernst und attackierte Aegerter, der Rang vier zuvor an Zarco abgegeben hatte. Am Auspuff des Briten hatte sich allerdings Tom Lüthi festgebissen, der Redding in Runde 19 sogar auf Rang sieben verdrängte. An der Spitze hielt Nakagami seinen Vorsprung von knapp unter zwei Sekunden auf Espargaro, dahinter wurde aber Rabat immer schneller und lag sechs Runden vor dem Ende nur noch rund eine Sekunde hinter seinem Teamkollegen. Espargaro legte aber zu und holte in den letzten Runden sogar auf den führenden Nakagami auf, dem seine Reifenperformance immer weiter einbrach. Drei Runden vor der Zielflagge betrug der Vorsprung des Japaners nur noch eine halbe Sekunde.

Als der Spanier bei Start/Ziel in den vorletzten Umlauf raste, hatte Nakagami nichts mehr entgegen zu setzen und musste Espargaro ziehen lassen. Dem Japaner blieb damit zum vierten Mal in Folge nur der zweite Platz, denn Rabat konnte Nakagami nicht mehr gefährden. Spannender gestaltete sich der Kampf um die Ränge vier bis sieben zwischen Aegerter, Zarco, Lüthi und Redding. Fünf Runden vor dem Ende hatte sich Lüthi die Führung dieser Gruppe geschnappt, während Redding nur den letzten Platz inne hatte. Der Schweizer konnte sich zwei Runden vor Schluss sogar absetzen und fuhr als Vierter über die Ziellinie. Redding attackierte in der letzten Kurve Zarco im Duell um Rang sechs und setzte sich um 0.126 Sekunden durch, unmittelbar vor Redding fuhr Aegerter als Fünfter ein.

Marcel Schrötter, vom neunten Platz gestartet, belegte Platz 14 und nahm damit zwei Punkte für die WM-Wertung mit. Sandro Corteses Rennen war bereits nach elf Runden zu Ende: Der Moto3-Weltmeister schlitterte auf den hinteren Punkterängen liegend in den Kies. Ebenfalls nicht ins Ziel kamen Albert Moncayo, Alex Marinelarena, Simone Corsi, Ricky Cardus und Jason O'Halloran. In der WM-Wertung liegt Espargaro nun 23 Punkte hinter Redding.