Team-Interwetten-Paddock-Star Tom Lüthi konnte sich im Qualifying zum Grand Prix der Niederlande gegenüber dem Vortag um einen Platz verbessern. Doch natürlich entsprach auch Rang 18 nicht den Erwartungen des 26-jährigen Schweizers, der beim letzten Rennen in Barcelona noch einen Podestplatz erobert hatte. Wie schon am Donnerstag blieben Lüthi und seine Techniker in unerwartet schwere Abstimmungsprobleme verstrickt: Auf der Suche nach mehr Fahrstabilität an der Suter MMX2 war zu viel an Hinterradgrip verlorengegangen. Obwohl Lüthi im Kampf um die vorderen Startplätze am absoluten Limit fuhr, konnte er seine schnellste Zeit, die er schon in der sechsten Runde des Qualifikationstrainings erreicht hatte, in der entscheidenden Phase nicht mehr verbessern.

Am Ende fehlten ihm 0,849 Sekunden auf den Schnellsten, Barcelona-Sieger Pol Espargaró. Trotz des Rückstandes sind jedoch nicht alle Hoffnungen auf ein Top-Resultat verflogen: Mit einer langen und gründlichen Analyse aller Computerdaten versuchten die Techniker am Spätnachmittag, den Problemen auf die Spur zu kommen - und Lüthi im Warm-up-Training am Samstagvormittag vielleicht doch noch eine Abstimmung zu bieten, mit der er das Ruder im Rennen herumreißen kann.

Tom Lüthi: "Man braucht nicht drumherum zu reden: Das Qualifying ist schiefgegangen. Wir versuchten im Training, mit der Abstimmung härter zu gehen und haben dabei in eine Richtung gearbeitet, die sich jetzt wohl als falsch herausgestellt hat. Zum Schluss hatte ich keinen Grip mehr und war aufgeschmissen. Ich habe gepusht, war aber komplett am Limit. Jetzt müssen wir beim Setup eben einen Schritt zurückgehen. Im bisherigen Verlauf dieses Wochenendes hatten wir allgemein Probleme mit der Abstimmung, und das Wetter hat uns auch nicht geholfen. Das soll keine Ausrede sein, denn die anderen haben es auch hinbekommen. Doch wir hinken zur Zeit insgesamt etwas hinterher."

"Es fehlt uns ein bisschen die Erfahrung und es fehlen uns die Kilometer, die die anderen bei den Vorsaisontests zurückgelegt haben. Obwohl wir in den letzten Rennen viel arbeiten konnten mit dem Motorrad, haben wir das noch nicht aufgeholt. Vielleicht können wir morgen früh im Warm-up noch etwas ausprobieren, was mir im Rennen hilft. Mein Arm macht hier auch mehr Probleme als zuletzt in Barcelona. Obwohl es längst nicht so heiß ist wie dort, fordert mich die Strecke mehr, das Fahren ist härter, anstrengender. Vor allem die schnellen Richtungswechsel sind ein Kampf."