Stark und schnell ab der ersten Minute auf der 4,7 Kilometer langen Montmelo-Rennstrecke, führte der 26-Jährige die Wertung am Vormittag sogar lange Zeit an und musste sich erst im zweiten Teil der Session dem spanischen Lokalmatador Pol Espargaro geschlagen geben.

Im Nachmittagstraining, bei um zwölf Grad gestiegenen Asphalttemperaturen von mittlerweile 51 Grad, konnte sich Lüthi wegen des nachlassenden Grips am Hinterrad zwar nicht mehr steigern und belegte Rang fünf, verteidigte aber den zweiten Platz in der Tages-Gesamtwertung. In der Topspeedwertung lag Lüthi den ganzen Tag über an der Spitze: Am Vormittag passierte seine Suter MMX2 mit 282 km/h die Lichtschranke, am Nachmittag war er 281,1 km/h schnell.

Lüthis großer Auftritt war umso erstaunlicher, als die Folgen seines komplizierten, bei Tests im Februar erlittenen Armbruchs noch keineswegs ganz ausgestanden sind. Nach dem letzten Lauf in Mugello verzichteten er und sein Team wegen der Überanstrengung im Rennen auf die am Montag anberaumten Testfahrten. Lüthi gönnte sich auch in der Schweiz einige Tage Ruhe, um die Reizung im rechten Ellbogengelenk abklingen zu lassen.

Aufgrund seines nach wie vor schlechten Gesundheitszustands ist Lüthi nur vorsichtig optimistisch: "Es lief heute früh schon sehr gut, und am Nachmittag konnte ich mich wieder recht gut vorbereiten mit dem Arm und entsprechend angreifen. Das war positiv. Die Schmerzen sind zwar immer noch da, doch hier in Barcelona ist es zumindest etwas weniger schwierig als zuletzt in Mugello. Wir arbeiten intensiv und sind auf einem guten Weg, auch wenn wir im Vergleich zu den anderen wegen der fehlenden Tests und Rennen noch im Rückstand sind. Für das Qualifying morgen bin ich zuversichtlich, doch das Fragezeichen ist auch hier wieder, wie gut ich am Sonntag im Rennen durchhalten werde, wenn ich die Distanz an einem Stück fahren muss."