Marcel Schrötters Ärger über das weniger erfolgreich verlaufene Rennen zuletzt in Le Mans ist längst verflogen und obwohl die Rennstrecke in Italien mit einer Viertakt-Rennmaschine absolutes Neuland für ihn ist, will sich der Draufgänger beim Gran Premio d´Italia wieder gehörig in Szene setzen. "Le Mans ist aus unserer Sicht nicht optimal verlaufen. Das ist allerdings abgehakt und wir orientieren uns sowieso nach vorne. An diesem Wochenende werden wir nichts unversucht lassen, um Schritt für Schritt wieder weiter nach vorne zu kommen und der Spitze näher zu rücken", gibt sich der Oberbayer zuversichtlich.

Schrötter, dem der ultraschnelle Rundkurs in der Toskana sehr gut gefällt, freut sich auf den bevorstehenden langen, wenngleich auch anstrengenden Einsatz in Italien, da gleich im Anschluss an das Rennwochenende am Montag und Dienstag mit einem zweitägigen Test wertvolle Trainingszeit bevorsteht. Der momentane WM-16. blickt allerdings aufgrund einer weiteren Tatsache dem Mugello-GP erwartungsvoll entgegen, da der Fahrspaß auf einem schnellen und flüssigen Circuit, so wie es eben dort der Fall ist, ungemein höher ist als zuletzt auf dem Stop-and-Go-Kurs in Le Mans.

"Der Mugello Circuit gefällt mir sehr, sehr gut und obwohl ich 2012 dort nicht fahren konnte, denke ich, dass ich eigentlich gleich recht gut zurechtkommen werde. Bisher bin ich in Mugello nur mit einer 125er Rennmaschine gefahren. Aufgrund des komplett unterschiedlichen Streckencharakters mit den vielen schnellen und flüssigen Passagen, warten auf uns eine ganz andere Aufgaben als zuletzt in Le Mans und auch vorher in Jerez, was die Abstimmung des Motorrades betrifft. Jedenfalls bin ich zuversichtlich, dass es uns gelingen wird das Setting so hinzubekommen, damit mein Gefühl für das Motorrad und Bedingungen stimmt. Selbst wenn der Streckenverlauf relativ einfach ausschaut ist Mugello eigentlich ein sehr schwieriger Circuit. In einigen Abschnitten ist es besonders schwer die richtige Linie zu finden. Aber insgesamt betrachtet tue ich mir auf flüssigen Strecken leichter, weil der Fahrspaß dort einfach größer ist. Ich liebe es meine Rennmaschine fliegen zu lassen. So gesehen freue ich mich riesig auf Mugello", blickt der 20-Jährige mit Vorfreude auf das kommende Wochenende.

Bislang kennt der Kalex-Pilot des spanischen Rennstalls Desguaces La Torre SAG Mugello zwar nur mit einer 125ccm Zweitakt-Rennmaschine, die sich betreffend Fahrverhalten und Linienwahl grundlegend zu der bei weitem schweren und leistungsstärkeren Kalex Moto2 unterscheidet, dennoch ist er zuversichtlich auf Anhieb gut zurechtzukommen.

Der Mugello Circuit befindet sich in etwa 30 Kilometer nordöstlich von Florenz inmitten der hügeligen Landschaft der Toskana. Der seit 1988 in Ferrari-Besitz befindliche Rennkomplex mit dem selektiven Rundkurs weist alle Einrichtungen auf, die dem modernsten Standard entsprechen. Hauptmerkmal des Mugello Circuit sind überwiegend schnelle und flüssige Streckenabschnitte, die allerdings eine saubere Linie verlangen. Eine Herausforderung und Mutprobe zugleich sind für die Schräglagenakrobaten der Motorrad-WM die vielen blind anzufahrenden Kurven im Verlauf einer 5.245 Meter langen Runde. Auf den vielen Naturtribünen genießen die Zuschauer besten Überblick über die Action auf der Strecke.