Auch die Einführung eines Einheits-Motors in der Moto2 bewahrt Fahrer, Ingenieure und Teams nicht davor, dennoch den ein oder anderen Versuch zu starten, die Regeln etwas zu umgehen. Im Fahrerlager kursieren die wildesten Gerüchte darüber, wer und vor allem wie geschummelt werden soll - und meistens geraten die erfolgreichsten Fahrer in den Fokus. In den letzten Monaten wurde besonders oft über Marc Marquez gesprochen - zum einen, weil er als spanischer Fahrer in einer spanisch-dominierten Rennserie stets kritisch betrachtet wurde, zum anderen, weil er mit Repsol einen finanzkräftigen Sponsor hinter sich hat und nicht zuletzt, weil er einer der schnellsten Fahrer des Feldes ist.

Renndirektor Mike Webb weist solche Gerüchte allerdings zurück: "Wir kontrollieren stichprobenartig, niemand weiß, was wir untersuchen und zu welcher Zeit. Manchmal entscheiden wir aus dem Blauen heraus, wer kontrolliert wird, manchmal gehen wir auch Gerüchten nach. Die Moto2-Teams sind dazu angehalten, uns jeden Tag die aktuellen Daten zu übermitteln. Wir sehen die Daten also täglich und wir haben Leute, die diese entsprechend analysieren."

Allen Gerüchten wird nachgegangen

Dem Renndirektor ist jedoch auch klar, warum besonders um Marquez viele Gerüchte kursieren: "Marquez steht natürlich im Fokus. Er hat einen Gewichtsvorteil und die beste Unterstützung. Er ist ein großartiges Talent und macht einen sehr guten Job. Er kommt schnell aus den Kurven. Dazu kommt die Fähigkeit, zum richtigen Zeitpunkt auf dem Gas zu sein," sagt Webb bei MotoMatters. Es sei normal, dass sein Bike öfters kontrolliert werde. "Einerseits, weil er viele Podiumsplätze belegt, zweitens, weil er in einigen Passagen bedeutend schneller ist. Wir müssen natürlich herausfinden, warum das so ist. Aber ich habe keine Sorgen. Es gibt viele Gerüchte, aber wir sind allen nachgegangen und haben nichts finden können", so Webb.

Der geringe Unterschied im Bereich des Top-Speeds spricht laut Webb dafür, dass niemand Änderungen zu seinen Gunsten vorgenommen hat: "Und wenn, dann muss man sagen, dass sie nicht gut darin sind, sich Vorteile zu verschaffen, weil alle Bikes den gleichen Speed haben." Die gut kontrollierbare Drehzahlbegrenzung tut ihr Übriges dazu. "Sie ist gut durchsetzbar, da sie ein Teil des Gesamtpaketes für den Motor ist, einschließlich ECU, aber auch kontrollierbar, da alles verplombt ist", sagt Webb.