Ein Jahr ist eben nicht wie das andere. Das musste Paradiesvogel Andrea Iannone 2011 erkennen. Zwar konnte er wie schon 2010 erneut WM-Dritter der Moto-2-Klasse werden, doch er musste sich mit zwei Podesten, fünf Pole Positions und 22 Punkten weniger als im Vorjahr zufrieden geben. Er schaffte wieder drei Siege, aber nur sechs Podeste, er startete niemals von der Pole. 177 Punkte brachten WM-Rang drei.

Iannone war als Top-Favorit in die Saison gestartet und hatte sogar kurzzeitig die WM-Führung inne. Nach Platz zwei beim Auftakt und dem Sieg von Jerez schien der 22-Jährige derjenige zu sein, den es zu schlagen galt. Doch es folgten unbeständige Leistungen. Aus den nächsten fünf Rennen - Estoril, Le Mans, Catalunya, Silverstone und Assen - nahm er nur acht Punkte aus drei Zielankünften mit. Er manövrierte sich damit ins WM-Abseits.

Iannones Leistungen gleichen einem einzigen Auf und Ab. Zwölfter in Assen, Fünfter in Mugello, Vierzehnter in Deutschland, Sieg in Brünn, Elfter in Indianapolis. Erst ab San Marino folgten ein dritter, ein zweiter und ein erster Platz - Neben den beiden Rennen vom Saisonauftakt die einzig konstante Phase 2011. Mit den Rängen acht, neun und elf ging die Saison wieder eher trist zu Ende.

Der 22-jährige Italiener war mit einer Suter unterwegs, doch wie häufig, wenn ein anderer Fahrer auf einem anderen Fabrikat - Bradl auf Kalex - besser unterwegs ist, wird das eigene Material in Frage gestellt. Angesichts der Tatsache, dass Suter-Markenkollege Marc Marquez aber elf Podeste, darunter sieben Siege, einfuhr, verstummten diese Aussagen bald.

Iannone hat dennoch zwei gute Moto-2-Saisons hinter sich gebracht. In fünf Jahren in der 125ccm-Weltmeisterschaft war er nie über den siebten Gesamtrang hinaus gekommen, jetzt war er schon zwei Mal Dritter. Plötzlich interessierten sich auch ein paar MotoGP-Teams für ihn, doch der Aufstieg wäre zu früh. Iannone muss an seiner Konstanz arbeiten und vor allem in den Qualifyings und Anfangsphasen der Rennen besser werden.