Der 25jährige Star des Team Interwetten Paddock Moto2 hatte sich in 16 von 25 Runden bereits an die sechste Stelle vorgearbeitet, als er von dem Spanier Pol Espargaro in der 280 km/h schnellen Rechtskurve nach der Start-Zielgeraden nach außen abgedrängt wurde und um ein Haar schwer gestürzt wäre.

Mit Glück und Geschick konnte sich Lüthi, der von der unverschuldeten Kollision mit Espargaro deutlich sichtbare Reifenspuren davongetragen hatte, wieder einfädeln und weiterfahren, fiel aber weit zurück und beendete die 17. Runde erst an 13. Stelle. Anschließend ging Lüthi ein weiteres Mal auf die Jagd, erreichte noch den elften Rang, wunderte sich aber, warum sein Hinterreifen so stark durchdrehte. Die Ursache zeigte sich bei der Inspektion nach dem Rennen: Die linke Reifenflanke war bei Lüthis Kampf derart beansprucht worden, dass sich ganze Stücke aus der Lauffläche gelöst hatten.

Nach dem Rennen ging Lüthi in die Box Espargaros, um seinen Gegner wegen dessen harter Attacke zu konfrontieren. Doch Espargaro winkte ab – und erklärte, der Wind habe ihn nach außen abgetrieben.

Stimmen nach dem Rennen

"Aus dem Reifen hat es schon früh im Rennen extrem große Stücke herausgerissen, doch ich konnte trotz des enormen Wheelspins noch Tempo machen und angreifen", sagte Lüthi nach dem Rennen. "Das andere Problem war die heikle Situation mit Pol Espargaro. Er bremst die erste Kurve bei 280 km/h an, zieht dann nach links rüber und schiebt mich komplett weg."

"Und dann hat er noch nicht einmal den Mut, zu der Sache zu stehen. Er meint, der Wind habe ihn rausgedrückt! Das Rennen sonst war positiv, denn wir hatten ein gutes Setup und ich konnte problemlos angreifen. Doch leider haben die Reifenprobleme und Espargaro ein besseres Ergebnis verhindert!"

"Tom konnte das ganze Rennen über gute Zeiten fahren. Platz drei oder vier wäre möglich gewesen", sagte Manager Daniel Epp frustriert. "Dann kam das erste Überholmanöver von Espargaro. Tom hat ihn auf saubere, faire Weise wieder eingefangen. Dann kam das zweite Manöver, bei dem der Spanier die Grenzen der Fairness überschritten hat und Tom in die Wiese schickte. Unter diesen Umständen müssen wir mit Platz elf zufrieden sein. Positiv ist auch die Situation im Gesamtklassement, denn da hat sich Tom auf Platz sechs verbessert!"