Pech für Max Neukirchner beim Grand Prix von Portugal: Bei einem ansonsten glimpflich verlaufenen Sturz kurz vor dem Ende des ersten freien Trainings am Freitagvormittag erlitt der deutsche MZ-Werksfahrer einen offenen Bruch des linken kleinen Fingers und muss nun auf das Rennen in Estoril verzichten. Der 26jährige frühere Superbike-Star wurde in einer nahe gelegenen Klinik sofort operiert, wobei der Knochen mit einem Drahtstift fixiert wurde. Danach entschied sich Neukirchner für einen umgehenden Heimflug am Samstagmorgen, um in Chemnitz eine weitere ärztliche Meinung einzuholen und mit der Rehabilitation zu beginnen.

"Der Sturz ist uns unerklärlich", erklärte Neukirchners Cheftechniker Marco Nicotari. "Max war auf dem Rückweg zur Box und seine Rundenzeit war um vier Sekunden langsamer als sein eigener Bestwert. Dann ging er plötzlich zu Boden. Er vermutete später, dass ein anderer Fahrer ihn berührt haben oder dass die Strecke an dieser Stelle besonders staubig gewesen sein könnte. Doch er wusste es nicht, und wir fanden auch bei der Analyse der Daten keine Erklärung. Eigentlich war es auch kein schwerer Sturz – das einzige Problem war, dass das Motorrad auf seinem kleinen Finger landete."

West bekommt neues Chassis

Teamkollege Anthony West beendete den Tag auf der 23. Position, wobei er das Meiste aus dem trockenen ersten Training am Freitagmorgen machte, bevor am Nachmittag erst Nieselregen und später heftige Gewitter über der Strecke niedergingen. Der 28-jährige Australier steuert derzeit ein deutsches IAMT-Aluminiumchassis, eine Zwischenlösung vor weiteren Arbeiten am Set-Up von MZ´s eigenem, neu entwickelten Stahlrohrrahmen.

Max Neukircher war bis zu seinem Sturz mit einem FTR-Chassis unterwegs. West entschied sich für das von IAMT., Foto: Milagro
Max Neukircher war bis zu seinem Sturz mit einem FTR-Chassis unterwegs. West entschied sich für das von IAMT., Foto: Milagro

West hatte bei privaten Tests in Jerez die Möglichkeit gehabt, den neuen MZ-Rahmen und das derzeit in der spanischen Meisterschaft eingesetzte IAMT-Chassis zu vergleichen und entschied sich dafür, das IAMT-Fahrwerk beim Portugal-Grand Prix einzusetzen und gleichzeitig die Fertigstellung des MZ-Rahmens voranzutreiben. "Unser neues Fahrwerk war rechtzeitig zu unseren geplanten Jerez-Testfahrten einsatzbereit. Die Jungs von IAMT waren jedoch ebenfalls in Jerez, und so ergab sich die Möglichkeit, auch dieses Motorrad auszupr obieren. Es gefiel Anthony, und damit war der Grundstein für den Einsatz hier in Portugal gelegt. Gleichzeitig werden wir unsere Testdaten aus Jerez intensiv analysieren und das eigene Fahrwerks-Projekt weiter vorantreiben, das bei diesen Tests bereits sehr vielversprechend ausgesehen hat", erklärte MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer.